Zu Ehren der Queen ist die königliche Familie am Freitag in der Londoner Kathedrale St. Paul‘s zu einem feierlichen Dankgottesdienst zusammengekommen. Geladen waren auch zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft, darunter der britische Premierminister Boris Johnson - er wurde beim Eintreffen zur Messe ausgebuht. Die Rufe von Schaulustigen waren deutlich zu hören, als er mit seiner Frau Carrie Johnson die Stufen zur Kathedrale hinaufging. Johnson steht wegen der „Partygate“-Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street innenpolitisch immens unter Druck.
Die Gesten der Missbilligung standen in starkem Kontrast zum Jubel, den das Staatsoberhaupt Königin Elizabeth II. bei ihren öffentlichen Auftritten am Donnerstag zum 70. Jahrestag ihrer Amtszeit erlebt hatte. Sie selbst hatte die Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Vertreten wurde sie von ihrem Sohn Prinz Charles (73), der mit seiner Frau Camilla festlich gekleidet in der Kathedrale eintraf.
Jubel für Harry und Meghan
Dort warteten bereits große Teile der Royal Family - erstmals seit zwei Jahren auch Prinz Harry und Herzogin Meghan, die zum 70. Thronjubiläum der Queen aus den USA eingereist waren. Sie wurden im Gegensatz zu Johnson mit Jubel empfangen. Harry trug bei der Veranstaltung in der Londoner Kathedrale St. Paul‘s seine militärischen Abzeichen, Meghan erschien im cremefarbenen Mantel mit Hut.
Anders als am Vortag, wo beim traditionellen Auftritt der Königsfamilie auf dem Balkon des Buckingham-Palastes nur „Working Royals“ zugelassen waren, wurde zum Dankgottesdienst auch der erweiterte Kreis der Royal Family geladen. Zu Ehren der Königin erklang am Freitag auch die „Great Paul“ genannte größte Glocke des Landes - zum ersten Mal wegen eines royalen Anlasses. Die 1882 gebaute Glocke war jahrzehntelang stumm, weil ein Mechanismus kaputt war. 2021 wurde sie wiederhergestellt.
Zwei Corona-Ausfälle
Auch wenn die Pandemie in Großbritannien als beendet gilt, sorgte das Coronavirus für Ausfälle beim Gottesdienst: Sowohl der zweitälteste Queen-Sohn Prinz Andrew als auch der Erzbischof von Canterbury, der den Gottesdienst eigentlich halten sollte, ließen sich wegen Infektionen entschuldigen. Masken wurde in der Kirche mit Hunderten Gästen nicht getragen.
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