Eine kurzfristige Aufstockung der Kapazitäten auf der Bahnstrecke von St. Pölten nach Wien wurde zu Beginn der Woche im St. Pöltner Gemeinderat gefordert. Doch eine schnelle Realisierung scheint schwierig. Zusätzliches Personal soll kurzfristig die Kundenströme besser lenken.
Überfüllte Züge, verärgerte Pendler. Die derzeitige Situation beim Bahnfahren sorgt, wie berichtet, nicht nur wegen des bevorstehenden Pfingstwochenendes für Unmut. Zeit zu Handeln ortet hier der Gemeinderat in St. Pölten und fordert per Resolution an Bund und Land einen raschen Ausbau der Kapazitäten auf der Weststrecke.
Die Strecke St. Pölten - Wien Hauptbahnhof wird von den ÖBB nur im eigenwirtschaftlichen Fernverkehr betrieben.
Florian Krumböck, ÖVP-Klubobmann im St. Pöltner Gemeinderat
Langfristige Lösungen geplant
Laut ÖBB dürfte der Plan kurzfristig schwer realisierbar sein. „Derzeit fährt alles. Wir können nicht mehr auf die Schienen stellen, als da ist“, heißt es auf „Krone“-Anfrage. Allein im April verzeichnete man ein Fahrgastplus von 14 Prozent gegenüber 2019. Frühestens mit dem Fahrplanwechsel im Dezember könne hier „in ordentlichem Ausmaß“ nachgeschärft werden. Die St. Pöltner Grünen sehen eine Reaktivierung aufgelassener Streckenabschnitte als mögliche Lösung. Verbesserungen bei Qualität und Service fordert der St. Pöltner ÖVP-Klubobmann Florian Krumböck. Um die veränderten Rahmenbedingungen durch Billigtickets habe man sich offenbar nicht gekümmert.
Entlang der alten Westbahnstrecke gäbe es durch zusätzliche Haltestellen durchaus Potenzial, eine Entlastung zu bewirken.
Christina Engel-Unterberger, Obfrau der Grünen in St. Pölten
SPÖ: „Landesrat muss mehr Züge bestellen“
Hart ins Gericht geht indes SPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Razborcan wegen überfüllter Züge mit der ÖVP. Weil Passagiere im ganzen Land immer wieder die überlasteten Garnituren auf Anweisung des Bahnpersonals verlassen müssen, meint er: „Landesrat Ludwig Schleritzko muss aufwachen. Das Land bestellt die Kapazitäten und hat augenscheinlich zu gering kalkuliert.“
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