Nur wenige Tage vor dem geplanten Termin haben Mitarbeiter eines Apple-Stores in Atlanta im US-Staat Georgia eine formelle Abstimmung über die gewerkschaftliche Organisierung zurückgezogen. Als Grund dafür machen sie Einschüchterungsversuche seitens Apple verantwortlich.
Wie der „Business Insider“ unter Berufung auf Bloomberg berichtet, hätten die Mitarbeiter des Apple-Stores in der Cumberland Mall am 2. Juni darüber abstimmen sollen, ob sie von der Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA) vertreten werden wollen oder nicht. Doch „wiederholte Verstöße“ des iPhone-Herstellers gegen den National Labour Relations Act hätten eine „freie und faire Wahl unmöglich gemacht“, so der Vorwurf der CWA. Die Abstimmung wurde deshalb abgesagt.
„Eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten im Cumberland Mall Store hat im April die Gründung einer Gewerkschaft angekündigt und die Anerkennung durch das Unternehmen beantragt“, so ein CWA-Vertreter in einer Erklärung laut CNBC. „Seitdem hat Apple eine systematische, ausgeklügelte Kampagne durchgeführt, um sie einzuschüchtern und ihr Recht auf die Gründung einer Gewerkschaft zu beeinträchtigen.“
Besorgnis bei Apple
Apple wollte den aktuellen Bericht nicht kommentieren. Erst vor wenigen Tagen waren jedoch Tonaufnahmen an die Öffentlichkeit gelangt, auf denen Deirdre O‘Brien, Apples Senior Vice President of Retail and People, gegenüber den 58.000 Apple-Mitarbeitern ihre Besorgnis über eine gewerkschaftliche Organisierung zum Ausdruck bringt.
„Ich mache mir Sorgen darüber, was es bedeuten würde, eine andere Organisation in die Mitte unserer Beziehung zu stellen, eine Organisation, die kein tiefes Verständnis von Apple oder unserem Geschäft hat, und vor allem eine, von der ich nicht glaube, dass sie unser Engagement für Sie teilt“, sagte O‘Brien laut dem US-Magazin „Vice“, das einen Teil der Aufnahme veröffentlichte.
Bei erfolgreicher Abstimmung wäre das Geschäft in Atlanta der erste gewerkschaftlich organisierte Apple Store in den USA gewesen.
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