Essensbilder auf Insta

Minister kritisiert klimaschädlichen „Food Porn“

Web
13.05.2022 10:15

Viel wird dieser Tage - nicht nur in Hinblick auf die Klimakrise, sondern auch die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas - darüber diskutiert, wie jeder einzelne von uns zur Energiewende beitragen und seinen ökologischen Fußabdruck verringern kann. Weniger mit dem Auto zu fahren und öfter bis ganz auf Fleisch zu verzichten, gehören zu den gängigsten Empfehlungen. Deutschlands Digitalminister Volker Wissing (FDP) hat auch einen Ratschlag: weniger „Food Porn“ auf Instagram & Co.

Das Gefühl, dass online alles kostenlos und ohne Einfluss auf die CO2-Emissionen funktioniere, sei ein Irrtum, so Wissing bei einem Treffen der Digitalminister der G7-Staaten in Düsseldorf. „Bestimmte Dinge, die digital gemacht werden, werden getan, ohne dass man darüber nachdenkt, welche Folgen sie für die Umwelt haben“, sagte der Minister. „Beispielsweise neigen wir dazu, dass wir unser Essen fotografieren. Und wenn man sich die Zahl der Fotos von Essen anschaut weltweit, kommt man auf einen enormen Energieverbrauch.“ Man müsse sich die Frage stellen, ob das wirklich notwendig sei.

„Grüne“ Digitalisierung
Die G7-Staaten, zu denen neben Deutschland auch die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zählen, wollen daher künftig enger zusammenarbeiten, um die Digitalisierung „grüner“ zu gestalten „Wir dürfen nicht den Fehler wiederholen, den wir bei der Industrialisierung begangen haben, dass man die Nachhaltigkeit hinten angestellt hat“, so Wissing. Dafür müssten Themen wie das Recyceln von Hardware, der Schutz von Rohstoffen oder die Senkung des Energieverbrauchs betrachtet werden.

Selbst auf Instagram aktiv
Auch wenn die Kritik von Wissing, der zugleich auch Verkehrsminister ist, durchaus ihre Berechtigung haben dürfte, kommt sie bei vielen Nutzern etwa auf Instagram nicht gut an - zumal der Digitalminister dort selbst höchst aktiv ist und in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Foto von sich beim Essen postete.

Der Mann erkennt die großen Hebel in der Energiepolitik. Anstatt Erneuerbare auszubauen, ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr, Anm.) zu fördern und Autoverkehr einzuschränken einfach mal ein (1) Essensbild weniger“, kommentierte ein Nutzer. Ein anderer schrieb unter ein von Wissing veröffentlichtes Foto vom Treffen der G7-Digitalminister: „Also ich weiß nicht, diese ganzen PR-Fotos von irgendwelchen Politikervisagen verbrauchen schon ganz schön viel Energie - mal ans Klima gedacht??“

Wissing rückte seine Aussagen inzwischen zurecht: Jeder solle das Netz frei nutzen können, „auch für #FotosvonEssen“, twitterte er. Die Politik sollte dafür sorgen, dass dies klimaneutral möglich ist.

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