Hilfe für Menschen, die eine Hand nach einem Schlaganfall oder Unfall nicht mehr oder nur noch teilweise bewegen können, verspricht ein neues Exoskelett für die Hand aus der Schweiz. Tests in Spitälern und Rehazentren seien bereits erfolgreich verlaufen, teilte die ETH Lausanne (EPFL) am Mittwoch mit.
Das Gerät des Lausanner Spin-offs Emovo Care besteht aus auf dem Handrücken befestigten Kabeln, die entlang der Finger wie Sehnen funktionieren und mit einem Motor verbunden sind. Aktiviert der Patient das Gerät über eine Fernbedienung, üben die künstlichen Sehnen einen leichten Druck auf den Zeige- und Mittelfinger aus. So kann er beispielsweise einen kleinen Ball, ein Glas oder einen Löffel ergreifen - und die Stärke des Griffs selbstständig steuern. Eine zweite Taste auf der Fernbedienung gibt den gegenteiligen Befehl, der die Finger dazu veranlasst, sich zu strecken und den Gegenstand wieder loszulassen.
Erst vor kurzem erhielt die Entwicklung des Spin-offs die für die Vermarktung von Medizinprodukten erforderliche ISO-Zertifizierung, wie die EPFL berichtet. Derzeit würden Geldmittel gesammelt, um das Gerät im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen. Man sei bemüht, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, damit möglichst viele Patienten davon profitieren könnten.
Das Ziel sei indes nicht, die volle Funktionsfähigkeit der Hände wiederherzustellen. Vielmehr gehe es darum, dass Betroffene wieder ein paar grundlegende Bewegungen selbstständig ausführen können. Das allein sei oft schon „eine kleine Revolution an sich“.
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