Großes Aufatmen

Nach zwei Jahre Pandemie erleben Vereine Ansturm

Steiermark
09.04.2022 11:00

Noch im Herbst kämpften steirische Sportvereine um junge Mitglieder, nun gibt es zu wenig Plätze. Auch die Landjugend ist nach Corona sehr gefragt. Nach zwei Jahre Pandemie ist die Luft auf gemeinsame Erlebnisse groß. Doch es gibt Hürden.

Bei uns gibt es mittlerweile Wartelisten.“ Nachwuchstrainer Anton Fichtinger vom UVC Graz erklärt, dass die Nachfrage in der Jugend im Volleyball momentan so groß ist, dass sie nicht mehr gedeckt werden kann. In allen Grazer Vereinen gebe es derzeit dieses Problem, die Wartelisten bei den Mädchen seien besonders lang. „Die Zahl der Einheiten ist aber gleichgeblieben: Vor der Pandemie ist es sich ausgegangen, jetzt nicht mehr.“

Egal ob im Volleyball, Fußball, Schwimmen oder Judo – Markus Pichler von der Sportunion merkt, dass alle Sportarten auf großes Interesse stoßen. „Viele Vereine sind an der Kapazitätsgrenze.“ Gerade in den letzten beiden Jahren sei den Steirern bewusst geworden, dass ihnen Bewegung fehlte, genauso wie der soziale Aspekt, der viel zu kurz kam.

Auch Feuerwehr und Landjugend sind optimistisch
Zwar muss in der Musikschule Frohnleiten niemand weggeschickt werden, „aber die Zahlen steigen wieder an“, freut sich Direktor Thomas Brunner. „Vor allem bei Klavier und Gitarre gibt es viele Voranmeldungen.“ Auch die Landjugend Steiermark bemerkt wieder ein leichtes Plus nach stabilen Zahlen während der Pandemie, berichtet Referent Manuel Repolusk: „Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren haben in den letzten zwei Jahren wenig erlebt, dementsprechend groß ist jetzt das Interesse.“ Mittlerweile kann man dort sogar auf der Homepage zum Mitglied werden.

Erstmals soll es heuer nach der Pandemiepause im Sommer auch wieder einen Bewerb der Landesfeuerwehrjugend geben. „Da jetzt langsam wieder alles anläuft“, so Landesfeuerwehrverband-Sprecher Thomas Meier, „denken wir, dass wir jene, die schon dabei waren wieder begeistern können und noch ein paar mehr dazugewinnen werden.“

Fehlendes Budget und Corona bremsen Trend
Dass etwa Bewegung wieder mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist zwar erfreulich; bei den Entscheidungsträgern sei das, so Pichler, leider noch nicht ganz angekommen. Letztendlich sei fehlende Infrastruktur im Sport Schuld, dass die Nachfrage nicht bedient werden könne: Zu wenige Hallen sowie Sportplätze, zu wenige Betreuer mit zu geringer Bezahlung. Das berichtet auch der Fußballverbands-Direktor Thomas Nußgruber: „Viele Trainer sind ehrenamtlich tätig, einige haben auch während Corona ihren Job aufgegeben.“

Pichler rechnet vor: Mit zehn Millionen Euro jährlich könne bereits richtig viel bewirkt werden. „Wir müssen es nicht mal jemand anderes wegnehmen.“ Die Prävention im Gesundheitsbereich spare viel Geld. Fehlendes Budget bremse den Aufwärtstrend. So wie das Coronavirus. Denn sowohl Musikschulen als auch Feuerwehr und Landjugend sind nach wie vor stark abhängig von der Entwicklung und den Maßnahmen.

17.947 Vereine

zählte die Steiermark mit Ende des Jahres 2021 - vom Sport bis zur Kultur. Allein in Graz sind es 4195, gefolgt von Graz-Umgebung (1565), Hartberg-Fürstenfeld (1535) und dem Bezirk Bruck- Mürzzuschlag (1412). Schlusslicht ist der Bezirk Murau mit nur 518 Vereinen.

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