Paket-SMS und Co.

Nummernmissbrauch: Beschwerden „explodiert“

Web
31.03.2022 14:59

Mehr als 56.000 Beschwerden sind im Vorjahr über das von der Schlichtungsstelle RTR initiierte Portal „Meldestelle für Rufnummernmissbrauch“ eingegangen. „Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Verdoppelung der Beschwerden“, informierte Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, am Donnerstag anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts. Treiber waren demnach vor allem betrügerische SMS, auf die knapp 33.000 Meldungen entfielen.

Steinmaurer stellt jedoch Besserung in Aussicht: „Das Telekommunikationsgesetz 2021, das seit November in Kraft ist, ermächtigt uns, Nummernmissbrauch gezielter als in der Vergangenheit zu bekämpfen. Die RTR kann bei schwerwiegendem Missbrauch beispielsweise die Sperre von Nummern verhängen oder die Anbieter zu kostenfreien Warnansage verpflichten. Denkbar ist auch, Inkassoverbote für Anbieter auszusprechen. Wir werden jedenfalls alles tun, um diesem wirklich unschönen Treiben ein Ende zu setzen.“

Beschwerdeniveau konstant niedrig
Die gute Nachricht: Während der Nummernmissbrauch laut RTR „explodierte“, blieb das Beschwerdeniveau insgesamt „konstant niedrig“. Demnach verzeichneten die RTR-Schlichtungsstellen im Vorjahr 1938 Schlichtungsverfahren - ein Minus von sechs Prozent gegenüber 2020. 1850 Verfahren davon entfielen auf den Bereich Telekommunikation, 88 Verfahren auf den Bereich Medien. „Die Anzahl der jährlich registrierten Verfahren entwickelte sich in den letzten fünf Jahren durchaus positiv und pendelt rund um die Marke 2000“, so Steinmaurer.

Der Großteil der Verfahren entfiel demnach - wie auch in den Vorjahren - „auf Auslegungsprobleme im Vertragsbereich mit zumeist komplexen juristischen und technischen Fragestellungen, große Aufreger gab es aber nicht“. Auch Beschwerden zu Internetzugängen hielten sich in Grenzen. Einen leichten Anstieg auf insgesamt 153 Fälle gab es bei Verfahren zur Netzqualität bei mobilen Internetzugängen. Verfahren zur Netzqualität von Festnetz-Internetzugängen blieben mit insgesamt 66 Fällen annähernd auf Vorjahresniveau.

„Gutes Zeugnis“ für Netzanbieter
Die meisten Verfahren entfielen auf A1 (727), gefolgt von Magenta (521) und Drei (504). Die Diskontanbieter Hot und Spusu fielen im Vergleich dazu laut RTR wieder positiv auf. „Für das Berichtsjahr 2021 können wir allen Anbietern auf jeden Fall ein gutes Zeugnis ausstellen. Sie zeichnen sich alle durchwegs durch ein hohes Maß an Kundenorientierung aus und sind bei der Mitwirkung im Schlichtungsverfahren sehr kooperativ. Das belegt auch die Einigungsquote von insgesamt 79 Prozent über alle Verfahren hinweg“, sagte Steinmaurer.

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