Sanktionen angekündigt

Taiwan könnte Russland den Chip-Nachschub kappen

Elektronik
25.02.2022 13:03

Taiwan mit seiner global gefragten Halbleiter-Industrie schließt sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine an. „Wir verurteilen einen solchen Akt der Invasion auf das Schärfste und werden gemeinsam mit den demokratischen Ländern Sanktionen verhängen“, kündigte Ministerpräsident Su Tseng-chang in Taipeh an.

Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua sagte, man werde die Exporte nach Russland „streng prüfen“ und sich mit den Verbündeten über weitere Maßnahmen „abstimmen“.

Zitat Icon

TSMC hält sich an alle geltenden Gesetze und Vorschriften und verpflichtet sich, die angekündigten neuen Exportkontrollregeln einzuhalten.

TSMC-Stellungnahme

Der weltgrößte Auftrags-Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) erklärte, die Sanktionen mitzutragen. „TSMC hält sich an alle geltenden Gesetze und Vorschriften und verpflichtet sich, die angekündigten neuen Exportkontrollregeln einzuhalten“, hieß es in einer Erklärung des wertvollsten börsennotierten Unternehmen Asiens und wichtigen Zulieferers von Apple.

Taiwan fürchtet selbst Invasion aus China
Die Ukraine-Krise wird in Taiwan genau beobachtet. Der Inselstaat, den China als Teil seines eigenes Territorium beansprucht, steht seit zwei Jahren unter verstärktem militärischen Druck Pekings. Angesprochen auf Taiwans Sanktionen sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, die Insel-Regierung lasse keine Gelegenheit aus, um „auf sich aufmerksam zu machen und zu versuchen, sich bemerkbar zu machen“. „Aber diese Art von Trick wird sich nicht durchsetzen“, fügte er hinzu. China verhängt keine Sanktionen gegen Russland mit der Begründung, solche Maßnahmen hätten noch nie Probleme gelöst.

Russland ist kein wichtiger Markt für taiwanesische Waren. Die Insel hat allerdings einen Erdgasvertrag mit Russland. Dieser läuft im März aus. Taiwan werde seine Lieferungen diversifizieren, gab das Wirtschaftsministerium bekannt.

Die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen bekräftigte auf einer Veranstaltung in der südlichen Stadt Tainan, dass die Situation Taiwans und die der Ukraine nicht vergleichbar seien. Die zwischen der Insel und dem Festland liegende Taiwanstraße bilde eine „natürliche Barriere“.

Die verbesserte Kampfkraft des heimischen Militärs sowie die große Aufmerksamkeit, die „befreundete und verbündete Länder“ der Region schenkten, gebe großes Vertrauen in die Aufrechterhaltung der Sicherheit, sagte sie. Zuvor machten unbestätigte Berichte die Runde, China könnte den Krieg in der Ukraine nutzen, um Taiwan anzugreifen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele