Ein neues weltraumgestütztes Kommunikationssystem soll den digitalen Wandel der EU im Wettbewerb mit Russland und China voranbringen und allen EU-Bürgern Zugang zu schnellem Internet sichern. Nach einem Vorschlag der EU-Kommission sind dafür in den kommenden Jahren Investitionen von rund sechs Milliarden Euro vorgesehen. 2,4 Milliarden Euro sollen aus dem EU-Haushalt kommen, der Rest von den EU-Staaten, der Weltraumagentur und aus dem Privatsektor.
Bis 2028 sollen die neuen Dienste voll einsatzfähig sein. Der Vorschlag soll vor allem die Widerstandsfähigkeit der EU-Systeme - auch zum Schutz kritischer Infrastruktur - sowie den Zugang von Bürgern und Unternehmen zu schnellem Internet sichern.
„Der Weltraum spielt für unser tägliches Leben, für das Wachstum unserer Wirtschaft, für unsere Sicherheit und für unser geopolitisches Gewicht eine immer größere Rolle“, sagte der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton.
Konkurrenz durch USA, China und Russland
Geopolitisch ist die Initiative etwa mit Blick auf die Konkurrenz durch China, die USA und Russland relevant, die nach Angaben der Kommission ähnliche Projekte fördern. Auch Privatunternehmen wie der US-Raumfahrtkonzern SpaceX arbeiten an großen Netzwerken aus Internetsatelliten.
Die EU will auch Afrika in ihren Vorschlag einbinden. So sollen nicht nur in Europa Funklöcher beim Highspeed-Internet gestopft werden, sondern die Anbindung soll auch in Afrika und der Arktis ermöglicht werden.
Neben dieser Initiative legte die EU-Kommission am Dienstag zudem ihren Ansatz für das Management des Weltraumverkehrs vor. Weil im Weltraum immer mehr los sei, sei die Sicherheit der Ressourcen von EU und EU-Staaten gefährdet. Deshalb sollten die eigenen technologischen Fähigkeiten, Raumfahrzeuge und Weltraummüll zu identifizieren, gestärkt und internationale Partnerschaften aufgebaut werden.
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