Personal-Ausfälle

Covid-Ausfälle legen die Krankenhäuser lahm

Salzburg
12.02.2022 07:00
Während sich Salzburgs Landeshauptmann für Lockerungen stark macht, haben die Spitäler mit Omikron alle Hände voll zu tun. So sind zur Abwechslung nicht die vielen Covid-Patienten das Problem, sondern die zahlreichen Ausfälle unter den Mitarbeitern. Freie Betten sind ein rares Gut, OPs werden wieder verschoben.

Die Spitze der Omikron-Welle scheint hinter Salzburg zu liegen – Landeshauptmann Wilfried Haslauer macht sich deswegen beim Bund für Öffnungsschritte stark. Die Situation in den Salzburger Spitälern galt in den letzten Wochen durchwegs als „unter Kontrolle“, da verhältnismäßig wenig Covid-Patienten im Krankenhaus betreut werden mussten. Wie schnell sich die eine Situation jedoch ändern kann, zeigten die letzten Tage. 70 zusätzliche covid-bedingte Ausfälle in zwei Tagen läuteten in den Salzburger Landeskliniken den Ausnahmezustand ein. Nun müssen wieder Operationen verschoben werden, außerdem gibt es im Bundesland einen akuten Mangel an internistischen Betten.

Insgesamt fallen zurzeit 65 Ärzte und 310 Pflegekräfte covid-bedingt aus – diese Kräfte fehlen im bereits unterbesetzten Krankenhaus natürlich doppelt und dreifach. „Es sind jedoch nicht nur Covid-Infektionen, sondern auch Krankenstände, Kuraufenthalte und natürlich auch Urlaube. Die Leute waren teilweise ja seit mehr als zwei Jahren nicht mehr auf Urlaub“, sagt eine Sprecherin der SALK. So müssen zurzeit Behandlungen zurückstellen, die nicht dringend seien, Notfälle werden aber natürlich versorgt, heißt es.

Jede zweite Pflegekraft überlegt, aufzuhören
SALK-Betriebsrat Markus Pitterka ist alarmiert. „Es gibt Studien, die sagen dass jede zweite Pflegekraft überlegt, aus dem Beruf zu flüchten“. So gäbe es alleine am Uniklinikum 50 offene Stellen in der Pflege – die jetzigen Ausfälle würden die Situation nur noch einmal verschärfen. „Es braucht jetzt sofort Maßnahmen, um nicht die zu vergraulen, die noch da sind. Es wird zu wenig Geld investiert, ehrliche Bekenntnisse der Politik fehlen auch“, sagt Pitterka weiter. Übrigens: Wie die SALK zu den geplanten Lockerungen und zur Kritik an der Impfpflicht stehen, wollten die Landeskliniken nicht kommentieren. Zuvor hielten sich auch die Salzburger Pandemie-Profis ungewöhnlich bedeckt.

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