Durchbruch gelungen:

Hightech-Stoff ermöglicht Touchscreen zum Anziehen

Elektronik
13.02.2022 06:01

Textilien werden immer intelligenter, Größe und Funktionsumfang bisheriger Hightech-Stoffe waren aber begrenzt. Nun haben Forscher der Universität Cambridge in Großbritannien ein gewobenes 46-Zoll-Textildisplay mit LEDs, Sensoren und Energiespeichersystem vorgestellt, welches mit bestehenden Fertigungsverfahren der Textilindustrie hergestellt werden kann. Es ermöglicht gewissermaßen Bildschirme zum Anziehen.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche intelligente Stoffe und Textilien vorgestellt, darunter solche, die Energie aus Sonnenlicht und Bewegung absorbieren, Berührungen wahrnehmen oder in Kleidung eingearbeitet werden könnten, um den Träger zu wärmen oder zu kühlen.

Es gibt bei bisherigen Hightech-Textilien allerdings einige Einschränkungen. Sie können in der Regel nur eine einzige Aufgabe erfüllen, und die Herstellung ist oft ein äußerst komplizierter Prozess.

Faserbasierte LEDs, Sensoren, Energiespeicher
Das neue intelligente Textil der Universität Cambridge soll beide Probleme lösen. Es besteht aus faserbasierten LEDs, die über ebenfalls faserbasierte elektronische Komponenten angesteuert werden können - etwa Licht-, Berührungs- und Temperatursensoren, Radiofrequenzantennen, ein Biosensormodul oder ein Energiespeichersystem.

Mit den elektronischen Fasern werden verschiedenste neue Geräte möglich, berichtet das Wissenschaftsmagazin „New Atlas“. So seien etwa Vorhänge mit Touchscreen, Teppiche, die beim Gehen Energie erzeugen, oder Hemden, die bei Temperaturänderungen aufleuchten, denkbar.

Hightech-Stoff kann in jede Form gebracht werden
Da die Elektronik in Fasern eingebettet ist, kann sie in jede erdenkliche Form gebracht werden. Die Hightech-Fasern werden dabei mit einem Material ummantelt, damit sie dehnbarer werden, oder auch geflochten, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Mehrere Stücke Hightech-Stoff können durch leitfähige Klebstoffe und Laserschweißen verbunden werden.

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Durch die Integration von faserbasierter Elektronik, Photonik, Sensorik und Energiefunktionen können wir eine völlig neue Klasse intelligenter Geräte und Systeme entwickeln.

Luigi Occhipinti, Universität Cambridge

„Durch die Integration von faserbasierter Elektronik, Photonik, Sensorik und Energiefunktionen können wir eine völlig neue Klasse intelligenter Geräte und Systeme entwickeln“, freut sich Luigi Occhipinti, einer der leitenden Forscher hinter dem Hightech-Stoff. „Wenn wir das volle Potenzial der Textilherstellung ausschöpfen, könnten wir bald intelligente und energieautonome Geräte für das Internet der Dinge sehen, die nahtlos in Alltagsgegenstände und viele andere Anwendungen integriert werden.“

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