Olympia - Skispringen

ÖSV-Adler um Kraft und Fettner in Quali souverän

Olympia
11.02.2022 14:30

Die Skispringer gehen in ihre zweite Olympia-Hälfte - in den beiden Großschanzen-Bewerben sind für Österreichs Männer-Team die Chancen auf einen Medaillen-Zuwachs durchaus gegeben, den Auftakt macht am Samstag (12 Uhr MEZ) die Einzelkonkurrenz. ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl blieb mit dem Normalschanzen-Zweiten Manuel Fettner sowie Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Huber bei seinem Team vom kleinen Bakken, alle vier qualifizierten sich am Freitag auch souverän.

Aber besonders die Norweger und die Slowenen machten nicht nur an den zwei Trainingstagen einen starken Eindruck, sondern auch in der Ausscheidung. Die brachte einen norwegischen Doppel-Erfolg durch Marius Lindvik (135 m) und Halvor Egner Granerud (133,5), der Slowene Peter Prevc (131) wurde Dritter. Österreichs Nachbarland hat mit Mixed-Gold sowie Gold und Bronze bei den Frauen bisher abgeräumt und präsentiert sich weiter stark. Vierter der Qualifikation wurde bei etwas schlechteren Windbedingungen mit 128,5 m Stefan Kraft, schon am Tag davor der bestimmende rot-weiß-rote Teilnehmer. Fettner qualifizierte sich als Elfter (128).

Der Tiroler hatte an den beiden Trainingstagen davor von sechs Sprüngen nur deren zwei absolviert, legte am Donnerstag eine Pause ein.„Jetzt bin ich wieder mehr im Saft“, gab der 36-Jährige an. „Es kommt nur darauf an, dass ich zweimal die Kante treffe.“ Der erstarkte Kraft fühlt sich gerüstet: „Es war brutale Energie und Höhe drinnen, er hat sich für mich richtig geil angefühlt“, analysierte der 28-Jährige seinen Qualifikationssprung. „Ich merke, auch wenn ein Fehler passiert, dass es trotzdem noch cool sein kann. Das gibt Selbstvertrauen und Ruhe. Ich kann wieder fliegen, ich gehe mit einer Riesenfreude in den Bewerb. Ich brauche nichts mehr herumtüfteln, sondern kann es laufen lassen.“

Daniel Huber wurde Quali-14. (126) und Jan Hörl 15. (127). „Es sind solide, konstante Sprünge. Ich muss es nur zentraler anlegen, meine PS nach unten bringen und noch den letzten Druck auf der Kante reinbringen“, ging Huber ins Detail. „Wenn ich einen guten Tag erwische, steht dem wie in Bischofshofen (erster Weltcup-Sieg, Anm.) nichts im Weg.“ Hörl gab an, ein gutes Gefühl zu haben: „Ich habe den Rhythmus gut aufgenommen, bin zuversichtlich und habe Reserven.“

Huber hatte die Schanze schon nach dem ersten Abtasten mit der Großen von Planica verglichen. „Vielleicht ist das ein kleiner Heimvorteil für die Slowenen.“ Einschüchtern lassen sich der Salzburger und seine Kollegen davon aber nicht, besonders Fettner. Der Tiroler strotz vor Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, ging am Vortag zur Entscheidung der Männer im Snowboard Cross und war wie schon bei den Parallel-Rennen Zeuge eines ÖOC-Olympia-Siegs.

Neben Fettner dürfen die österreichischen Fans aber vor allem auch auf Kraft setzen - der Salzburger hat mit WM-Gold in Oberstdorf den bisher letzten großen Titel auf einem großen Bakken eingeheimst und kommt auf der „Snow Ruyi“-Anlage in Zhangjiakou immer besser zurecht. „Eine richtig lässige Schanze“, signalisierte der Salzburger, dass er sich wohl fühlt. Die Knochen-Arbeit im Jänner an seinen Problemchen - wie der Symmetrie nach dem Absprung - trägt nun Früchte. Denn schon seine Kleinschanzen-Leistung sei „sehr cool gewesen“, so Kraft, auch wenn der Mixed-Bewerb mit den Disqualifikationen und Rang fünf schwierig und emotional gewesen sei.

Kraft: „Ich habe das schnell und gut analysiert.“ An Fettners Silber würden er, Hörl und Huber sich aufziehen: „Das tut unserem ganzen Team gut, wenn wir wieder einmal eine Einzelmedaille haben. Er (Fettner, Anm.) strahlt vor Selbstvertrauen. An dem können wir sicher festhalten.“ Er sei aber schon im ersten Bewerb dieser Spiele nah dran an Fettner und im Mixed der beste männliche Springer hinter Kobayashi gewesen. „Das zeigt, dass ich das kann. Das Wichtigste ist Konstanz, mit der bekommt man Selbstvertrauen“, erklärte Kraft. Huber scheint noch etwas weiter weg, aber auch er zieht sich an Fettner hoch: „Er ist das Zugpferd. Das motiviert, wir wollen es ihm nachmachen.“

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