56-Jähriger angezeigt

Seiersberg: Radioaktiven Müll in Garage gelagert

(Bild: dapd)

Bei der Räumung einer Garage in einem Gewerbegebiet in Seiersberg (Steiermark) wurde radioaktiver Abfall entdeckt. Mitarbeiter eines Entsorgungsunternehmens fanden mehrere Plastiktonnen, die mit Radionuklid Cobalt 60 kontaminiert waren. Der ehemalige Geschäftsführer eines Pharma-Herstellers steht im Verdacht, den radioaktiven Müll dort über mehrere Jahre illegal gelagert haben. Grund für die fahrlässige Aktion dürften finanzielle Schwierigkeiten und eine Insolvenz der Firma gewesen sein. Eine Gefahr für Menschen und Umwelt dürfte laut Polizei nicht bestanden haben.

Als Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma eine Garage in Seiersberg räumten, fanden sie 26 verdächtige Kunststofftonnen. Wie sich herausstellen sollte, waren elf der Tonnen mit radioaktivem Material (Radionuklid Cobalt 60) kontaminiert. 

Ermittler des Landeskriminalamts, Bereich Umweltkriminalität, fanden heraus, dass es sich um die Plastikmülltonnen einer Pharma-Firma handelt, die Medikamente herstellt. Der ehemalige Geschäftsführer des Unternehmens, ein 56-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung, hatte die Tonnen in die Garage gebracht. Er war im Unternehmen auch für die Endlagerung jenes Abfalls zuständig, der bei der Medikamentenproduktion anfällt. 

Böden nicht kontaminiert
Wohl aus finanziellen Schwierigkeiten und aufgrund einer Insolvenz der Firma dürfte der Mann den radioaktiven Müll einfach illegal in einer Garage gelagert haben, statt ihn ordnungsgemäß zu entsorgen. 

Die Strahlung des Radionuklids wurde laut Polizei bis zu einem Meter Entfernung zu den Gebinden festgestellt. Menschen dürften also nicht gefährdet gewesen sein. Aufgrund der Beschaffenheit der Kunststoffgebinde, in denen die kontaminierten Gegenstände und Materialien gelagert waren, traten keine Flüssigkeiten aus. Boden oder Gewässer wurden somit zum Glück nicht verseucht.

Der 56-Jährige wird der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.