Julia Dujmovits

„Mein Plan geht bis zur Ziellinie in Peking“

Olympia
01.02.2022 06:32

Sie ist eine von vier Olympiasiegern in Österreichs Team für Peking 2022, ihr Titel liegt aber schon acht Jahre zurück. Julia Dujmovits tritt am nächsten Dienstag ein drittes und letztes Mal bei Winterspielen an, um sich erneut den Traum von einer Medaille zu erfüllen. Die erste Olympia-Plankette der Snowboarderin erstrahlt eben in Gold, errungen 2014 im Parallelslalom. 2018 in Korea wurde es Rang zwölf im PGS. Es folgte der Rücktritt, die Rückkehr und nun der erneute Anlauf. „Mein Plan geht bis zur Ziellinie.“

„Ich hätte das Comeback nicht gemacht, wenn ich nicht das Ziel hätte, eine Medaille zu holen“, sagte Dujmovits. „Natürlich ist meine Motivation, eine Medaille zu machen und im besten Fall Gold.“ Dass sie so ein Goldstück schon daheim liegen hat, lasse die Burgenländerin etwas gelassener sein. „Ich sehe es als riesengroßes Geschenk, dass ich es aus einer anderen Perspektive noch einmal machen kann. Denn in den drei Jahren ist so viel passiert.“

Mit diesen drei Jahren meint die 34-Jährige die Zeit zwischen ihrem vermeintlichen Laufbahn-Ende am 18. März 2018 beim Weltcup in Winterberg und ihrem Comeback-Rennen am 9. Jänner 2021 bei einem Weltcup-Riesentorlauf in Scuol. „Ich habe mich da tagtäglich außerhalb meiner Komfortzone bewegt. Ich habe nur Dinge gemacht, die neu waren. Ich bin um die ganze Welt gereist, habe mein eigenes Start-up gegründet. Das war alles neu. Es war eine extreme Herausforderung.“

Ihre Homepage weist sie als Unternehmerin, Athletin, Yoga-Lehrerin, Mentalcoach, Kitesurferin und Abenteurerin aus. Zu Hause fühlt sich Dujmovits aber auch auf jeden Fall auch auf dem Snowboard-Hang. „Wenn ich am Berg bin, weiß ich, was ich zu tun habe - da fahre ich einfach links und rechts“, führte sie aus. Bei den Spielen 2018 sei es aber noch ein Stress für sie gewesen, das sei jetzt anders. „Diesmal versuche ich mich so gut wie möglich zu entspannen.“

Die Medaille ist ihr Wunsch, aber sie mache ihr Wohlbefinden nicht davon abhängig. „Wenn es sein soll, dann passiert es - aber es wird mich nicht verändern als Mensch“, gab die 34-Jährige Einblick. „Es mehr von außen zu sehen, gibt mir eine Leichtigkeit - das ist schon wichtig für mich. Ich sehe es als Geschenk, dass ich noch einmal dabei sein kann, dass ich in einer Form bin, dass ich realistisch in den Top Zehn mitmische - wenn nicht alles daneben geht.“

Stolz sei sie, sich in einer recht kurzen Zeit in die Position bzw. Ausgangslage gebracht zu haben, dass alles möglich sei. „Ich war so weit weg vom Leistungssport wie nie zuvor. Ich habe nicht gewusst, ob ich drei Sekunden hinterherfahre oder fünf“, erklärte die Wahl-Wienerin über die Zeit um ihre Comeback-Ankündigung im September 2020. „Vor allem, dass man da drübergeht und sich traut, über die Grenze zu gehen, das Material loslässt. Da war ich mir nicht sicher, ob ich das noch kann.“

Unter diesem Blickwinkel sei sie unglaublich zufrieden mit dem Verlauf der vergangenen und dieser Saison. „Olympia ist nur noch die Draufgabe. Es hätte nicht wirklich besser laufen können. Ich bin sicher bereit für Olympische Spiele und es war eine gute Vorbereitung.“ In dieser habe sie ihre vielen Projekte weitergeführt, überall stecke sie die gleiche Energie hinein. „Alles was mir Spaß macht, gibt mir Energie. Wenn ich Yoga unterrichte, ist es nicht anders als wenn ich Snowboard fahre.“

Die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina wird Dujmovits dann aber nicht mehr als Aktive erleben. „Diese sind jetzt sicher meine letzten Olympischen Spiele.“ Ein Datum für ihr dann endgültiges Karriereende kenne sie freilich noch nicht. „Aber mein Plan geht bis zur Ziellinie in Peking - dann ist mein Plan vorbei, um ehrlich zu sein. Dann kann ich mich neu orientieren. Aber bis dahin habe ich den Fokus mit Olympia.“

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