Ausbau bis 2024

Burgenland stellt Organisation der Pflege neu auf

Burgenland
24.01.2022 15:58

Näher am Wohnort und effizienter sollen die Bereiche Hauskrankenpflege, betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung im Burgenland künftig organisiert werden. Dazu soll die Struktur völlig umgebaut werden. Das Burgenland wird künftig in Regionen und Subregionen unterteilt, die eigene Stützpunkte haben. Erste Pilotregionen sollen bereits im heurigen Jahr starten.

Gleich mehrere große Brocken geht Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Beginn des Jahres an. Nachdem er in der Vorwoche seine Pläne zum Sozialen Wohnbau und den Spitälern präsentierte, folgt nun mit der Pflege ein weiterer Schwerpunkt.

Regionen und Subregionen
Die strukturelle Organisation soll komplett geändert werden. Waren die 14 Pflegeanbieter bisher bunt gemischt im ganzen Land verstreut tätig, so soll jeder Betreiber künftig eine fixe Region haben. Dazu soll das Burgenland in 28 Regionen mit 70 Subregionen unterteilt werden, wobei jede Subregion etwa 4000 Einwohner umfasst.

Näher, effizienter
„Das bedeutet, dass an 70 Standorten des Landes - mit Infrastruktur hinterlegt - mobile Hauskrankenpflege stattfindet, ein Tageszentrum errichtet wird und in diesem Kontext auch betreutes Wohnen möglich sein wird“, erklärt Doskozil. Das Ziel: Die Anfahrtswege sollen deutlich kürzer, der Einsatz von Personal effizienter werden. Und: „70 Standorte ist sehr wohnortnah“, merkt Doskozil an. Nicht betroffen von dem neuen Schema sind die Altenwohnheime.

Zitat Icon

Es ist eine Verantwortung der älteren Generation gegenüber, sicherzustellen, dass man in Würde altern kann und bei Bedarf entsprechend versorgt ist.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil

Pilotversuch startet noch heuer
Die Angestellten sollen den Mindestlohn von 1700 Euro netto erhalten, abgerechnet wird nicht mehr pro Behandlungsstunde, sondern in Vollzeitäquivalenten. Gleichzeitig will das Land die Anbieter vom „Faktor Immobilien befreien“. Die neu zu schaffende Infrastruktur wird von der Landesimmobiliengesellschaft LIB organisiert. Schon heuer wird versuchsweise an zwei Standorten - einer davon im Bezirk Neusiedl - gestartet. Nächstes Jahr beginnt die Ausrollung auf das gesamte Burgenland, bis Ende 2024 soll alles abgeschlossen sein.

Hilfswerk übt Kritik
Das neue Modell soll keine Mehrkosten bringen. Durch die Neuorganisation dürfte es allerdings für Pflegebedürftige künftig nicht mehr möglich sein, sich den Anbieter selbst auszusuchen. Das sorgt für Kritik. Einen Gebietsschutz einzuführen sei nicht der richtige Weg, so Hilfswerk-Präsident Thomas Steiner.

Ob die bisherigen Anbieter das neue Modell mittragen werden? Es stehe allen frei sich zu bewerben, man werde aber niemanden dazu zwingen, so Doskozil. 

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