Die Weihnachtsferien beginnen. Durchatmen. Die Krise hat große Probleme offenbart. Digitalisierung ist das Zauberwort. Hier hinkt Österreich im internationalen Vergleich hinterher. Unter Minister Heinz Faßmann wollte man durchstarten. Nun soll Nachfolger Martin Polaschek den wichtigen Wandel schaffen.
Problemzone Digitalisierung. Vor allem in Schulen. „Wir hinken hinterher. Vor allem im Vergleich mit Skandinavien“, sagt Maximilian Schulyok, Geschäftsführer des Schulbuchverlages. Vorteil in Schweden und Finnland: Microsoft und Nokia haben dort Niederlassungen und testen neue Techniken auch an Schulen.
Nun gibt es in Österreich einen Acht-Punkte-Plan zur Digitalisierung. Beginnend mit WLAN und Datenleitungen sowie Laptops etc. Von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz und Ex-Bildungsminister Heinz Faßmann als „größte digitale Revolution“ angepriesen. Schulyok ist weniger euphorisch. „Mit Laptops und Internet wird der Unterricht noch nicht besser. Das ist wie ein Schulbuch mit leeren Seiten.“ Man müsse Schulen und Lehrer begleiten. Programme erarbeiten, mit denen man etwa spielerisch Mathematik lernen kann. „Die Digitalisierung beginnt erst jetzt.“
Mit Faßmanns Ministerium pflegte man einen guten Austausch. „Ich habe mit ihm mitgelitten. Er wollte reformieren, musste sich aber mit Corona-Tests und der Frage Öffnen oder Schließen herumschlagen.“ Gemeinsames Ziel: Die Schulbuchaktion ins 21. Jahrhundert transferieren.
Schule als Blackbox, Pandemie als Motor
Gebot der Schulstunde: gedrucktes Buch neben digitaler Lernform. Viele lernen auf Papier besser. Mit Software könne man Schwächen rasch erkennen. „Dann kann man individuell auf jeden eingehen.“ Bildungsexperte Schulyok: „Schule war noch nie so präsent. Corona bringt die größte Bildungsreform.“ Die Schule sei lange eine Blackbox gewesen, funktioniere oft noch wie vor 30 Jahren. Neo-Minister Polaschek hat angekündigt, sich um die Bekämpfung von Bildungslücken zu kümmern. Für Modernisierung im Lehrbetrieb dürfte er etwas übrig haben. Schon kurz nach Amtsantritt hat sich der Grazer Professor für das Vorantreiben der Digital-TU in Oberösterreich ausgesprochen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).