„Im Routinebetrieb“

AUA tankt ab 2022 auch nachhaltiges Kerosin

Reisen & Urlaub
03.12.2021 12:55

Die OMV und Austrian Airlines starten mit nachhaltigem Flugzeugtreibstoff durch: 2022 wird die Fluggesellschaft erstmals in Österreich hergestelltes Kerosin tanken. Es geht im ersten Schritt um 1500 Tonnen „Sustainable Aviation Fuel“ (SAF). Das entspricht zwar weniger als einem Tausendstel des Jahresbedarfs, spart aber immerhin den CO2-Ausstoß von 333 Flügen von Wien nach London mit einem Airbus A320 ein.

Das SAF werde in der Raffinerie Schwechat durch die Mitverarbeitung von österreichischem Altspeiseöl im Produktionsprozess hergestellt und über eine direkte Pipeline zum Flughafen Wien gepumpt. SAF reduziere den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin um mehr als 80 Prozent, es sei keine neue Infrastruktur nötig.

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Wir sind stolz darauf, als erste österreichische Airline solche Treibstoffe im Routinebetrieb einzusetzen.

AUA-Chef Alexis von Hoensbruch

Die AUA steht wie alle Airlines unter dem Druck der EU, den Anteil erneuerbarer Kraftstoffe schrittweise zu erhöhen. Denn die EU schlägt in ihrem Klimaprogramm Fit for 55 vor, dass die Kerosinhersteller ab 2025 zwei Prozent, ab 2030 fünf Prozent und ab 2050 dann 63 Prozent SAF dem Treibstoff beimischen sollen.

„Wir sind stolz darauf, als erste österreichische Airline solche Treibstoffe im Routinebetrieb einzusetzen“, so AUA-Chef Alexis von Hoensbruch. Nun müsse gemeinsam mit der Politik eine Standortinitiative geschaffen werden, um die von der EU geforderten Beimischungsmengen ab 2025 „erfüllen und hoffentlich auch deutlich übererfüllen“ zu können.

Mehrkosten liegen bei mehreren Millionen Euro
Die AUA baut darauf, dass im ersten Schritt umweltbewusste Passagiere die Mehrkosten für den nachhaltigen Flugtreibstoff mit Beiträgen über die Plattform Compensaid finanzieren. SAF koste etwa das vier- bis fünffache von Kerosin, so die AUA. Derzeit ist Flugbenzin relativ teuer mit etwa 700 bis 750 Dollar je Tonne. Die Mehrkosten für die Nutzung von 1500 Tonnen SAF werden also in der Größenordnung von einigen Millionen Euro liegen.

Die 1500 Tonnen, die 2022 an SAF vorgesehen sind, sind vorerst noch ein verschwindend geringer Anteil am gesamten Treibstoffverbrauch, der 2020 bei 193.869 Tonnen und 2019, vor der Krise, bei 780.972 Tonnen Jetfuel lag. Weltweit wird aber an einer Ausweitung der Kapazitäten gearbeitet, sodass die Fluglinien mit mehr Angebot und fallenden Preisen rechnen.

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