Grünes Licht von EMA

Kinderimpfung: So geht Österreich nach „Go“ vor

Österreich
25.11.2021 12:57

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Eine Zustimmung durch die EU-Kommission gilt nunmehr als Formsache, auch eine entsprechende Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) in Österreich dürfte bald folgen. Was das in den einzelnen Bundesländern bedeutet und wie weit die Vorbereitungen dafür schon fortgeschritten sind - ein Überblick.

In Österreich gibt es bisher nur „Off-label“-Impfungen für Kinder unter zwölf Jahren. Interessierte Eltern müssen dafür einen Arzt suchen, der die Impfung beim Nachwuchs durchführt oder sich in Wien an die eigene Kinder-Impfstraße im Austria Center wenden. Dort werden seit zehn Tagen die Jüngeren mit einem Drittel der Dosis für Erwachsene immunisiert.

Der Andrang auf die Impfungen auch ohne Zulassung ist groß. Die Impfstelle Wien hat laut am Mittwoch veröffentlichten Zahlen bisher insgesamt 9167 Kinder unter zwölf geimpft. Davon stammten 81,7 Prozent aus Wien, der Rest aus anderen Bundesländern, wobei Niederösterreich mit 15,2 Prozent den größten Anteil ausmachte. Von Montag bis Mittwochmittag wurden knapp 9000 Termine neu gebucht.

Auch Niederösterreich geht zügig voran. Dort sollen die ersten Impfungen für Fünf- bis Elfjährige noch heute starten. Möglich ist die Immunisierung in den Impfzentren in St. Pölten, Tulln und Wiener Neustadt in den sogenannten Kinderimpflinien - diese sind altersgerecht ausgestattet und mit erfahrenem Personal besetzt. Verabreicht werden die Injektionen weiters in den Impfstraßen in Baden und Traiskirchen (Bezirk Baden) und bei 35 niedergelassenen Ärzten, hieß es aus dem Büro von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Hinzu kommen einzelne Kinderärzte, die selbst Vakzine bestellen und direkt verimpfen. Weitere Möglichkeiten sollen in den kommenden Tagen geschaffen werden. Gebucht worden seien bereits rund 10.000 Termine, weitere 18.000 waren verfügbar.

In Oberösterreich kann man ebenfalls seit knapp einer Woche Kinder zwischen fünf und elf Jahren für die Impfung vormerken lassen. Bis Mittwoch habe es 2600 derartige Reservierungen gegeben, hieß es in einer Aussendung von Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Sobald die Empfehlung des NIG da ist, können Impftermine gebucht werden. Inzwischen sind in Oberösterreich aber auch schon rund 1600 Kinder „off label“ geimpft worden. 

In Tirol besteht auch bereits seit vergangener Woche die Möglichkeit, Kinder zwischen fünf und elf Jahren zu impfen. Bisher wurde 1120 Kindern eine Impfdosis verabreicht, das entspricht einem Anteil von 2,2 Prozent in dieser Altersgruppe. Geimpft wird in „zahlreichen Impfzentren des Landes“ sowie in einigen Bezirkskrankenhäusern - wie etwa in Reutte oder St. Johann. Auch am kommenden „Impfsonntag“ sowie bei niedergelassenen Ärzten wird das Angebot bestehen.

In der Steiermark ist die Anmeldung von Kindern zur Corona-Schutzimpfung seit Dienstag über das bekannte Anmelde-Tool des Landes Steiermark möglich. Geplant sind vorerst zwei Impftermine am 4. und 5. Dezember in den Impfstraßen in Graz, Premstätten und Leoben. Es können aber durchaus bis dahin noch weitere Standorte hinzukommen, sagte Harald Eitner, zuständig für die Impfstraßen des Landes Steiermark.

Niedergelassene Ärzte haben auch bisher schon in Einzelfällen Kindern die Impfung verabreicht, weiß Eitner. Mit Stand Mittwochnachmittag waren laut Eitner 837 Kinder für die Impfung angemeldet, davon 721 auf Impfstraßen, die anderen bei niedergelassenen Ärzten.

In Vorarlberg gab es bis Mitte der Woche rund 260 Vormerkungen zur Kinderimpfung. Diese können auf dem Impfportal des Landes vorgenommen werden. Nach dem grünen Licht der EMA für die Kinderimpfung werden vom Land Einladungen an die Vorgemerkten verschickt. Erste Immunisierungen sollen ab Freitag durchgeführt werden, sie werden an zwei Standorten von Kinderärzten verabreicht. In weiterer Folge sollen Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren an jedem Wochenende in den Impfstraßen in Nenzing (Bez. Bludenz) und Bregenz oder Dornbirn geimpft werden.

In Salzburg stehe man bei den Kinderimpfungen ebenfalls in den „Startlöchern“, erklärte eine Sprecherin von Gesundheitsreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP). Man werde nach der EMA-Entscheidung die Zulassung durch das NIG wahrscheinlich nicht mehr abwarten und schnellstmöglich mit den Impfungen starten. 

Das Burgenland wartet bei der Corona-Impfung für Kinder noch auf die Empfehlung des NIG. Sobald es diese gibt und entsprechend ausreichend Vakzine geliefert werden, werde mit den Jüngsten gestartet, hieß es aus dem Koordinationsstab Coronavirus. Eine Vorregistrierung sei schon möglich und erwünscht.

In Kärnten gibt es zurzeit noch keine Möglichkeit, Vormerkungen für Kinderimpfungen vorzunehmen, so Landessprecher Gerd Kurath am Mittwoch. Da am 30. November das System der Vormerkungen für Impfungen für Erwachsene auf Terminbuchungen umgestellt werde, „spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass dann auch Terminbuchungen für Kinderimpfungen möglich sind“.

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