Impfung soll schützen

Arzt: Covid bei Kindern „unkalkulierbares Risiko“

Wissenschaft
25.11.2021 07:42

Keine Kinderkrankheit führe zu so vielen Aufenthalten in Spital oder gar Intensivstation wie Covid, sagt Kinderarzt Karl Zwiauer. Daten der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) zufolge landeten im April 2021 in der dritten Pandemiewelle pro Woche ein bis drei Kinder und Jugendliche auf Intensivstationen. Die Impfung soll hier helfen - für Donnerstag wird die EMA-Entscheidung über die Zulassung des Corona-Impfstoffes für Fünf- bis Elfjährige erwartet.

Als Vergleich nennt der Mediziner die Masern, an denen eines von 1000 infizierten Kindern schwer erkranke. „Mit der Impfung haben wir das in den Griff bekommen“, stellt er fest. Das gleiche Ergebnis wolle man mit der Covid-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern erzielen. Denn Corona stelle für Kinder ein „unkalkulierbares Risiko“ dar. An einem pädiatrischen hyperinflammatorischen Syndrom mit Multiorganbeteiligung erkrankt in Österreich laut der ÖGKJ rund eines von 1000 infizierten Kindern.

Long Covid: Warnung vor „Zigtausenden“ Betroffenen
Dieses Krankheitsbild führe zu hohen Krankheitsbürden, sagt Zwiauer, der auch Mitglied des Nationalen Impfgremiums (NIG) ist. Ob ein Kind an Long Covid erkranke, sei außerdem nicht abschätzbar, unabhängig davon, ob die Erkrankung selbst einen leichten oder schweren Verlauf nehme. „Auch wenn nur drei Prozent der Kinder Long Covid entwickeln - und das ist sehr niedrig gegriffen - gibt es Zigtausend Betroffene“, warnt der Experte.

Vertrauen in die Impfung
Bedenken über mögliche neue Nebenwirkungen habe es auch vor der Impfung Jugendlicher gegeben, außer einem niedrigen Risiko für eine Herzmuskelentzündung seien keine aufgetreten. Bei den noch Jüngeren geht Zwiauer ebenfalls nicht von einer neuen, unbekannten Problematik nach dem Stich aus. Aus den USA, wo die Impfung für Unter-Zwölfjährige bereits zugelassen ist, kämen keine Mahnhinweise. Dem Risiko einer Covid-Infektion mit einer großen Bandbreite an möglichen Krankheitsbildern - „von nichts bis zu einer schweren Erkrankung mit monatelangen Folgen“ - stellt er eine Impfung entgegen, „von der wir bis dato wissen, dass sie sehr gut vertragen wird“. Bisher spreche absolut nichts gegen eine Impfung, teilt er skeptischen Eltern mit.

Kinder werden in Österreich bereits „off-label“ - also ohne Zulassung - gegen Corona geimpft, in Wien beispielsweise auch in der Impfstraße im Austria Center Vienna. Eine Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer wird am Donnerstag erwartet. Ist diese fix, geht Zwiauer auch von einer dementsprechenden Empfehlung des NIG aus.

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