Technologiediplomatie

Inselstaat Barbados plant Botschaft im „Metaverse“

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23.11.2021 11:35

Der Karibikstaat Barbados mit 290.000 Einwohnern will als erstes Land der Erde eine Botschaft im sogenannten „Metaverse“ eröffnen - jener vernetzten Virtual-Reality-Welt, die unter anderem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg realisieren will. Barbados will dort eine Vorreiterrolle einnehmen, kündigte Außenminister Jerome Walcott an.

Die Botschaft von Barbados im „Metaverse“ soll Anfang 2022 eröffnen. Für das Projekt hat der Karibikstaat laut Heise.de eine Partnerschaft mit dem Blockchain-Metaverse-Unternehmen Decentraland geschlossen, um „die grundlegenden Entwicklungselemente für die Metaverse-Botschaft zu skizzieren.“

Zitat Icon

Barbados freut sich darauf, die Welt in seiner Meta-Botschaft willkommen zu heißen.

Außenminister Jerome Walcott

Für den Inselstaat wäre eine Botschaft im Metaverse eine Möglichkeit, seine diplomatischen Beziehungen auszubauen: Aktuell hat das Land weltweit weniger als 20 Botschaften. Zwar sollen weitere eröffnet werden, aber eine Botschaft im „Metaverse“ sieht man als gute Ergänzung. Walcott: „Barbados freut sich darauf, die Welt in seiner Meta-Botschaft willkommen zu heißen.“

Die Dienstleistungen, die Barbados in seiner „Metaverse“-Botschaft anbieten will, umfassen etwa elektronische Visa und andere konsularische Dienstleistungen. Außerdem will man in der Botschaft einen „Teleporter“ errichten, mit dem man schnell in andere Bereiche des „Metaverse“ gelangt.

Technikbegeisterter Botschafter hatte Idee
Die Idee für die Virtual-Reality-Botschaft hatte ein technikaffiner Botschafter, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten arbeitet: Gabriel Abed. Er ist auch Mitgründer eines Kryptowährungs-Unternehmens und will seine Heimat mithilfe moderner Technologie weltbekannt machen.

Mit der „Metaverse“-Botschaft „können wir die Tür öffnen, indem wir eine Technologiediplomatie nutzen, um sie dann auf die Kulturdiplomatie - den Austausch von Kunst, Musik und Kultur - auszudehnen“, sagt Abed. In Barbados rannte er mit der Idee offene Türen ein: Der Karibikstaat bemüht sich schon länger, sich als Innovationsstandort zu positionieren und gilt etwa auch als besonders aufgeschlossen gegenüber Kryptowährungen.

IT-Riesen sehen „Metaverse“ als großen Trend
Das „Metaverse“ ist eine Vision für eine vernetzte Virtual-Reality-Welt, die unter anderem Facebook-Chef Mark Zuckerberg energisch vorantreibt. Er benannte sogar seinen zuletzt skandalgebeutelten Social-Media-Konzern auf Meta um, um diesem Streben Ausdruck zu verleihen. Neben Meta streben aber noch andere IT-Riesen die Erschaffung eines „Metaverse“ an, etwa der Softwareriese Microsoft oder der Chipspezialist Nvidia.

Der Begriff kommt aus der Science-Fiction-Literatur und beschreibt eine vernetzte virtuelle Realität, in der Menschen die VR-Brille aufsetzen, um von ihrer Wohnung aus als 3D-Avatare im Cyberspace herumstreifen und miteinander interagieren. Die Idee wurde 1992 im Roman „Snow Crash“ skizziert und erstmals „Metaverse“ genannt.

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