krone.tv-Star im Talk

Dolezal: „Bin für eine allgemeine Impfpflicht“

Gesund Aktuell
17.11.2021 15:48

Zur aktuellen Corona-Situation in Österreich hat sich nun auch der vielfach ausgezeichnete Filmproduzent, Regisseur, Buchautor und krone.tv-Star Rudi Dolezal („OHNE Maulkorb MIT Dolezal“ und „Rudi Backstage“) lautstark zu Wort gemeldet. Wir haben ihn in Wien im Hotel Ibis (Maria-Hilf) zu einem brandaktuellen Interview getroffen.

„Krone“:Lieber Rudi, du bist gegen Covid-19 geimpft?
Rudi Diolezal:
Selbstverständlich, schon das dritte Mal, und ich kann nur immer wieder ein Plädoyer für das Impfen halten. Weil das ist so: Zu Corona/Covid gibt es Fakten und vielleicht auch Meinungen. Aber man kann eben keine Meinung über eine Impfung haben. Jeder, der so etwas behauptet, ist entweder ignorant oder dumm. Es ist völlig klar, dass, wenn wir zumindest 80 Prozent der Menschen in Österreich geimpft haben, es der Wirtschaft und jedem Einzelnen endlich wieder besser geht.

Es sind ja auch immer mehr Prominente von der Diagnose „Covid-positiv“ betroffen ...
Es tut mir zwar wahnsinnig leid, dass jetzt auch Herr Kickl infiziert ist und die Wurmpaste oder die Vitamin-C-Tablette nicht gewirkt hat - ich wünsche ihm aber trotzdem alles Gute, weil ich weiß, wie furchtbar Covid ist! Bekannte von mir, die erst 50 Jahre alt waren, sind gestorben. Das ist kein Spaß! Eine befreundete Regisseurin, sie hat sich ganz am Anfang angesteckt, hat ihren Geschmackssinn immer noch nicht zurück!

„Bin klar für die allgemeine Impfpflicht“
Ganz besonders ärgert es den weltweit erfolgreichen Filmemacher, wenn Angehörige exponierter Berufsgruppen seiner Meinung nach unverantwortlich handeln. „Ich finde es, ehrlich gesagt, eine Sauerei, dass es Lehrer gibt, die nicht geimpft sind und meine Söhne, wie auch alle anderen, in Gefahr bringen. Ebenso, dass es nicht schon längst in Altersheimen, Pflegeeinrichtungen und Spitälern eine Impfverpflichtung für das Personal gibt. Und jeder Fußballer soll sich impfen lassen, sonst wird er nicht aufgestellt. Punkt. Ich bin mittlerweile klar für die allgemeine Impfpflicht! Als ich damals als Kind in der Volksschule den kleinen Würfelzucker gegen die Kinderlähmung bekommen habe, hat mich auch keiner gefragt, ob ich das will. Und was ist der Effekt: Wir haben keine Kinderlähmung mehr in Österreich. Dasselbe übrigens mit der Pockenimpfung.“

Dem Argument, eine Impfpflicht wäre „gegen die Verfassung“ oder „schränke die persönliche Freiheit ein“, kann Dolezal nichts abgewinnen: „Die Freiheit, dumm zu sein, kann man haben, dann soll man sich zu Hause einsperren. In dem Augenblick, wo diese Menschen andere anstecken, tun sie etwas gegen die Gesellschaft. Ich finde, es ist ein unsolidarischer, egoistischer Akt, sich mit all dem heutigen Wissen nicht impfen zu lassen. Es regt mich wahnsinnig auf - und es ist eine Bankrotterklärung der Regierung. Es müssen in Österreich nicht 12.000 Menschen an Corona sterben - das ist nicht notwendig! Jeder Einzelne ist zu viel! Sogar die Italiener, Spanier, Portugiesen können es. Warum? Weil es da keine Partei gab, die sich auf den Zug der Impfgegner und Verschwörungstheoretiker gesetzt hat, um damit politisches Kleingeld zu sammeln.“

Zitat Icon

Die Freiheit, dumm zu sein, kann man haben, dann soll man sich zu Hause einsperren.

Rudi Dolezal

Was hätte man aus deiner Sicht besser machen können?
Mein Vorwurf: Man hätte von Regierungsseite gleich am Anfang einen „Weisenrat“ einsetzen sollen, bestehend aus Ärzten, Psychologen, Wirtschaftsexperten - und zwei Schritte dahinter erst die Politik. Einzig in Wien ist es etwas anders gelaufen - aber auch zu spät. Bei einem Treffen mit Anthony Fauchi, jener Immunolge, der mehrere US-Regierungen beraten hat, sagte er zu mir: „Eine Pandemie ist wie Eishockey spielen: Man muss dorthin laufen, wo man glaubt, dass der Puck hinfliegt, nicht ihm immer nur hinterherlaufen. Sonst ist man immer zu spät dran.“ Daher muss man rechtzeitig Maßnahmen setzen, die möglicherweise zu einem frühen Zeitpunkt übertrieben scheinen, dann liegt man richtig.

„Dass dies bei uns nicht passiert ist, finde ich schade, denn dann könnten wir jetzt bereits ohne Maske herumgehen“, so Dolezal. Wir könnten zum Skifahren, den Hotelbetrieb wieder hochfahren uvm. Außerdem kostet das alles enorm viel Steuergeld, das wir alle bezahlen müssen.“

Für Aufsehen sorgte auch sein filmisches Essay „Rudi Dolezal: Ich bin positiv“, das heuer im Sommer erstmals ausgestrahlt wurde und in dem Stars wie Elton John, Andreas Gabalier oder Oscar-Gewinner Stefan Ruzowitzky zur Corona-Pandemie Stellung nehmen.

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