Tennis-Bund greift ein

Nach Missbrauchs-Vorwürfen: Peng Shuai verschollen

Tennis
15.11.2021 11:18

Nach den Vorwürfen eines sexuellen Übergriffs der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai gegen den ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli und dem drauffolgenden besorgniserregenden Verschwinden der Tennis-Spielerin hat die Damentennis-Organisation (WTA) eine Untersuchung des Falles gefordert. Man verfolge die jüngsten Ereignisse in China mit großer Sorge, wurde WTA-Chef Steve Simon am Sonntagabend in einer Mitteilung zitiert. „Peng Shuai und alle Frauen verdienen es, angehört und nicht zensiert zu werden.“

Die Vorwürfe müssten mit größter Ernsthaftigkeit behandelt werden, so Simon. Die 35-jährige frühere Wimbledon- und French-Open-Doppelsiegerin hatte Anfang November über ihren Account im sozialen Netzwerk Weibo offenbart, über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Unterbrechungen eine Beziehung mit dem verheirateten Politiker eingegangen zu sein. In dem Beitrag ist von Liebe und Zuneigung die Rede, aber auch von mindestens einem ungewollten sexuellen Übergriff.

„Wie eine Motte, die in die Flamme fliegt“
Wie mehrere Medien wie die „Daily Mail“ berichten, ist die Tennis-Spielerin seither spurlos verschwunden. Auch das Wochenmagazin „Spiegel“ schreibt, dass von der Chinesin „jede Spur fehlt“. „Auch wenn es so ist, als ob ich mit einem Ei an einen Stein schlagen würde oder um meine Selbstzerstörung werbe wie eine Motte, die in die Flamme fliegt: Ich werde die Wahrheit über dich berichten“, schrieb sie auf Weibo. Das war am 2. November, seither weiß man nichts mehr über sie.

Die Echtheit des Postings, das kurz nach der Veröffentlichung wieder gelöscht worden war, konnte nicht verifiziert werden. Der 75-jährige Zhang Gaoli (oben im Bild) war von 2013 bis 2018 Vizepremier. Von 2012 bis 2017 war er Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und damit einer der mächtigsten Politiker des Landes.

Bei den Anschuldigungen handelte es sich um den ersten Fall, in dem ein prominenter Regierungsbeamter ins Kreuzfeuer gerät, seit die #MeToo-Bewegung 2018 in China Einzug gehalten hat. Seitdem waren unter anderem in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Geschäftswelt einige wenige Fälle ans Licht geraten. Man erwarte, dass der Fall angemessen untersucht werde, schrieb Simon.

Anschuldigungen müssen untersucht werden
Dies bedeute, dass die Anschuldigungen „vollständig, fair, transparent und ohne Zensur“ untersucht werden müssten. Die Gesundheit und Sicherheit der Spielerinnen habe absolute Priorität. „Wir sprechen das an, damit es Gerechtigkeit geben kann“, so Simon.

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(Bild: KMM)



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