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Spitäler unter Druck | „Abschiebungen absurd“

Spitäler unter Druck. Daran besteht nun kein Zweifel mehr: Die vierte Corona-Welle ist da. Und nicht nur die Inzidenz nimmt zu - sie lag gestern in Österreich bereits bei 108, sondern vor allem auch die Hospitalisierungsrate - da wurde gestern die 500-er-Marke übersprungen. 510 Corona-Kranke lagen in Spitälern, gleich um 57 mehr als noch tags zuvor. 130 Erkrankte wurden am Dienstag auf Intensivstationen behandelt - auch ein Plus von acht an einem Tag. Komplexitätsforscher Peter Klimek von der Wiener MedUni, ein in der Pandemie vielgefragter Experte, weiß, dass die Spitäler diese vielen Erkrankten nicht mehr „nebenbei“ behandeln können, sondern bereits wieder umschichten müssen. Und Klimek ist sich auch sicher, dass „die Art, wie wir in den letzten Monaten versucht haben, die Pandemie in den Griff zu bekommen, nicht gereicht hat“. Er wolle keine Panik verbreiten, aber das Bewusstsein heben und sagt: „Je früher man gegensteuert, desto besser kann man eine Zuspitzung im Herbst/Winter vermeiden. Es braucht jetzt politische Entscheidungen.“ Von der Politik kommen nun doch Signale, dass man Maßnahmen ergreifen will. Aber noch wird, wie es stets aus dem Gesundheitsministerium heißt „evaluiert“. Wie wäre es mit entscheiden statt evaluieren? 

„Abschiebungen absurd“. Ein „Krone“-Interview geht um die Welt - und wird äußerst widersprüchlich diskutiert. Das am Montag online und am Dienstag in der Print-Ausgabe veröffentlichte Interview mit dem Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid, in dem er unter anderem äußert, das Taliban-Regime in Afghanistan würde abgeschobene Asylwerber wieder aufnehmen, findet international Widerhall. So wurde es unter anderem von renommierten Medien wie dem „Guardian“, der „Washington Post“ genauso zitiert wie ZDF bis zu Zeitungen und Newsportalen in Pakistan und Indonesien. Kritik an der „Krone“ wegen der Veröffentlichung dieses Interviews setzte es vor allem in der österreichischen linken Twitter-Blase. Dabei haben wir uns deutlich von der Aussage des Taliban-Sprechers distanziert. Denn Abschiebungen nach Afghanistan können derzeit gar nicht durchgeführt werden. Sie wären, wie auch der Menschenrechtsexperte Manfred Nowak von der Uni Wien betont, eine klare Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention. Dass man jetzt überhaupt über Abschiebungen nachdenke sei „völlig absurd“, es gehe derzeit darum, gefährdete Menschen heraus zu bekommen. Da allerdings beißt Nowak so wie viele andere, die das fordern beim türkisen Teil der Bundesregierung anhaltend auf Granit. 

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