Urlaub an der Adria

Das „Florida Italiens“: Lignano - ein Klassiker!

Reisen & Urlaub
30.07.2021 09:45

Die traditionsreichen Badeorte an der oberen Adria gehören schon seit Langem zu den Lieblingsdestinationen der Österreicher. Eine von ihnen ist Lignano, das „Florida Italiens“. 

Lignano - der Urlaubsort meiner Kindheit. Hier habe ich mit meiner Familie oft die Ferien verbracht. Eine halbe Ewigkeit ist das her. Aber es gibt sie noch, die bunten Sonnenschirme, die in Reih und Glied auf dem acht Kilometer langen Sandstrand darauf warten, von sonnenhungrigen Urlaubern in Besitz genommen zu werden. Oder den Luna-Park, der auf uns Kinder eine magische Anziehungskraft ausübte. Der unwiderstehliche Duft der Zuckerwatte hängt auch heute noch in der Luft. Und mit einem Eis am Strand wird der Tag erst perfekt.

Vieles aus meiner Erinnerung ist noch immer da, nahezu unverändert. Wie eh und je erstreckt sich die Stadt, die sich in das mondäne Sabbiadoro, das in den 50er-Jahren entstandene Pineta und das etwas ruhigere Riviera gliedert, über eine Halbinsel. Im Süden begrenzt von der Adria, die mit flachen Stränden und einer ausgezeichneten Wasserqualität bei Wassersportlern ebenso wie bei Familien punktet. Im Norden die Lagune von Marano, ein Naturparadies und die eigentliche Wiege der Stadt. Ausgehend vom antiken Fischerdorf Marano Lagunare, das bereits in der römischen Antike bewohnt war, begann im Jahr 1903 die Gründung des Seebades. Wer hierher kommt, macht das oft mit dem Boot.

Schilder, die aus dem Wasser ragen, weisen den Weg nach Venedig oder Triest. Viele größere und kleinere Inseln schützen die Lagune vor dem offenen Meer. Auf ihnen stehen Schilfhütten. Manche dem Verfall preisgegeben, andere liebevoll in Schuss gehalten. Während vieler Monate waren diese „Casoni“ genannten Hütten die Heimat der Fischer von Marano, die nicht zwischen ihrem Dorf und den Fischgründen hin und her rudern konnten. Bis heute werden sie von Generation zu Generation weitergegeben. Ebenso wie die „Bilancia die Bepi“ ein traditioneller Pfahlbau mit einem riesigen, über den Fluss gespannten Fischernetz in der Mündung des Stella. Der Großvater von Daniele, dem heutigen Betreiber, hat neben diversen Hollywood-Größen einst auch Ernest Hemingway hier bewirtet. Dieser verbrachte gerne Zeit in Lignano und nannte es liebevoll das „Florida Italiens“.

Mit dem Kanu lässt sich das malerische Naturschutzgebiet Foci dello Stella am besten erkunden. Es ist unter anderem Brutplatz vieler Vogelarten wie Reiher oder Kormorane. Der Fluss ist ruhig, und hinter jeder Biegung wartet ein neuer landschaftlicher Höhepunkt.

Wer heute nach Lignano kommt, braucht kein Auto. Außer vielleicht für die Anreise (auch in Italien gilt die 3-G-Regel! Als geimpft gilt nur, wer bereits beide Teilimpfungen erhalten hat). Während des Urlaubs entpuppt sich das Fahrrad als perfektes Verkehrsmittel. 20 Kilometer Radwege erstrecken sich über die Halbinsel, flach und fast vollständig asphaltiert. Sie verbinden Stadt, Strand, Lagune, Pinienhain und das Ufer des Tagliamento, der die Stadt im Westen begrenzt, perfekt miteinander. Viele Hotels bieten ihren Gästen kostenlose Räder, mit denen sich all das bequem erkunden lässt. Die Bootsfähre X-River bringt Radfahrer und Fußgänger abseits vom Straßenverkehr um nur einen Euro auf die andere Seite des Flusses. Perfekt für jene, die auf der Adriabike-Route unterwegs sind. Überdies hat Lignano als erster Badeort 2019 das Bike-Sharing-System „Mobike“ eingeführt. Von einem lokalen Guide begleitete Fahrradtouren starten mehrmals wöchentlich von der Terrazza a Mare, dem Wahrzeichen von Sabbiadoro.

Schon vor dem Frühstück treffen wir uns hier mit Kevin, unserem Begleiter, für eine morgendliche Fat-Bike-Tour. Diese speziellen Offroad-Fahrräder haben breite, übergroße Reifen und sind damit perfekt für den menschenleeren Strand. Das Strampeln durch den tiefen Sand ist trotzdem ganz schön anstrengend, und das anschließende Frühstück haben wir uns wohl verdient.

Der futuristischen Vision des Architekten Marcello D’Olivo vom Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur verdankt Pineta seinen Grundriss und den städtischen Pinienwald in Form einer Spirale. Wir treffen Guilliana, die mit uns einen Stadtspaziergang unternimmt. Wir besuchen die mit Mosaiken neu gestalteten Strandbäder Pinetas, den Parco del Mar mit zeitgenössischen Skulpturen und die Villa des bekannten Architekten Sordi. Bei einem Sundowner auf der ins Meer gebauten Panoramaterrasse lassen wir den Tag langsam ausklingen. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Strand und das Meer. Alles ist fast so wie damals - nur besser!

Eva Bukovec, Kronen Zeitung

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