Wie anstrengend die Formel 1 von heute wirklich ist: Ex-F1-Pilot Christian Klien meint: Von Formel 3 auf Formel 1 umzusteigen sei extrem schwer, „Da glaubst, dein Nacken fällt dir ab“. Eine Kolumne von Christoph Kothgasser.
Erst letztens habe ich mir wieder den Film „Rush“ angesehen. Also den Film darüber, wie sich 1976 Niki Lauda und James Hunt ein erbittertes Duell um den WM-Titel lieferten. Ein Film, der auch immer wieder Einblicke in das Lebemann-Dasein von Hunt gibt. Ein Playboy der Formel 1 - frei nach dem Motto Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll.
Diese Zeiten haben sich freilich geändert. Wenn ich dieser Tage durch das Fahrerlager schlendere, dann sehe ich keine Lebemänner mehr, sondern Extremsportler. Fahrer, die sich höchst professionell auf ihre Aufgaben vorbereiten. Und in Gesprächen mit vielen Experten, die jedenfalls wissen wie der Hase läuft, wird mir klar: Diese Formel-1-Typen fahren nicht einfach nur so im Kreis heruml
Fitness als Schlüssel
Ich traf gestern auch unseren ehemaligen Formel-1-Piloten Christian Klien und fragte ihn: Welche Rolle spielt Fitness in der Formel 1? Seine blitzschnelle Antwort: „Eine ganz entscheidende!“ Klien erzählte eine Anekdote: „Als ich bei einem Test das erste Mal in einem Formel-1-Auto gesessen bin, war ich 18 Jahre alt. Ich bin Formel 3 gefahren, war topfit - dann habe ich meine ersten Runden gedreht und konnte nur acht Runden am Stück fahren. Die Anstrengungen sind so extrem. Du glaubst beim ersten Mal, der Nacken fällt dir ab!“
Natürlich sagt auch Klien, dass man diese extremen Bedingungen trainieren kann und auch ein Gefühl bekommt für die unglaublich erscheinenden G-Kräfte. Aber wenn man liest, dass ein Lewis Hamilton gesagt hat, dass er in einem Rennen vier Kilo verloren hat, dann sieht man: Das ist Leistungssport in der allerhöchsten Kategorie. Da soll noch einmal einer sagen, die fahren doch alle „nur“ im Kreis herum. Das mag auf den ersten Blick stimmen. Aber diese Fahrer machen es unter intensivsten (!) körperlichen und mentalen Bedingungen.
Unzählige Runden lang!
Christoph Kothgasser, Kronen Zeitung
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