Wirbel um Alaba-Sager

Statistik zeigt: „Alibi-Fußball“ ohne Tiefgang

EURO 2020
19.06.2021 06:38

Wie ideenlos Österreichs Offensivbemühungen beim 0:2 in Holland verpufften, zeigt auch die Passstatistik - zu viel quer oder zurück. Neben der Frische fehlt im Sturm auch die Geschwindigkeit.

„Wir haben ein mutiges Spiel gemacht. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“ Die Aussage von David Alaba nach dem 0:2 lässt bei den Fans die Wogen hoch gehen. In Holland zu verlieren, ist keine Schande. Dennoch muss vor dem Aufstiegs-Finale gegen die Ukraine eine härtere Analyse her. Realistischer war das Fazit von Marcel Sabitzer: „Wir hatten nicht viel Zugriff, dann läufst viele leere Meter, wirst müde, wenn du nicht den Ball hast. Daher haben wir verdient verloren.“ Denn Österreich war völlig harm- und daher chancenlos, spielte - obwohl man alles gab - nur brav mit. Ohne Kreativität, Durchschlagskraft und vor allem Tempo in der Offensive.

Wobei das Dilemma schon hinten beginnt: Hinteregger fühlt sich links in der Dreierkette nicht wohl, zieht immer in die Mitte, nimmt so Alaba den Platz im Spielaufbau. Je 21 Pässe schoben sich Alaba und Hinteregger zu - Höchstwerte. Weil alles in die Breite, nichts in die Tiefe ging. So spielte auch Sabitzer, eigentlich der Dreh- und Angelpunkt, mehr als die Hälfte seiner 48 Pässe zurück. Jeder suchte nur den Nebenmann (Dragovic etwa Lainer und Alaba) - das war mutlos, statisch, Alibi-Fußball.

Bezeichnend, dass auf Goalie Bachmann (22) mehr Rückpässe gespielt wurden als Gregoritsch Bälle (12) bekam. Der Stürmer hing in der Luft, kam daher zu oft ins Mittelfeld zurück. So erging es auch Kalajdzic beim 3:1 gegen Nordmazedonien.

Hier die Analyse von Lothar Matthäus:

Hier können Sie die Spieler benoten:

Nicht umgesetzt
Liegt’s an den Spielern oder am Spielplan? Die nicht vorhandene Geschwindigkeit muss Teamchef Foda zu denken geben. Den fehlenden Tiefgang beklagte auch ÖFB-Sportchef Schöttel: „Wir haben es besprochen, trainiert, einstudiert.“ Aber nicht umgesetzt. Auch Baumgartner fehlten Frische und Spritzigkeit. Viele liefen im Finish schon am Anschlag. Weil Gegner und Ball meist hinterher …

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(Bild: KMM)



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