Auch wenn Android 3.0 der eigentliche Star des Tages sein sollte, hat Google mit der Vorstellung des neu gestalteten Android Market fast mehr Beachtung erhalten. Dieser kann nun endlich, wie seit Jahren von Android-Nutzern gefordert, auch vom PC aus aufgerufen werden. Auf der übersichtlich gestalteten und geordneten Website - wo nun auch große Screenshots und genaue Beschreibungen zu jeder App abrufbar sind - kann jeder Nutzer beliebig viele seiner Android-Geräte anmelden, seien es Smartphones oder Tablets.
Die Suchfunktion ist deutlich ausgereifter als von der Smartphone-Version gewohnt - die Verfeinerung der Suchergebnisse nach Preis, Beliebtheit und Kompatibilität ist jetzt möglich. Wer möchte, kann Apps nun nicht nur online betrachten, sondern auch gleich kaufen und auf die eigenen Geräte übertragen lassen. Bereits erworbene Programme werden gespeichert und können erneut heruntergeladen werden - zum Beispiel falls der Nutzer ein neues Smartphone besitzt oder die App durch ein Update verlorenging.
Honeycomb: Bessere Grafik für größere Screens
Die für Tablets optimierte Android-Version 3.0 alias Honeycomb bietet zahlreiche Neuerungen gegenüber den vorhergehenden Versionen für Smartphones. Ein Video der kompletten Google-Präsentation vom Mittwoch findest du hier. So ist es nicht auf die größeren Bildschirme von Tablets ausgelegt, sondern bietet auch deutlich mehr Grafikleistung, so Google. Vorgestellt wurde Honeycomb auf Motorolas neuen Xoom-Tablets, die Version wird jedoch auf zahlreichen Tablet-PCs verschiedener Hersteller laufen.
Multitasking und Widgets nach Wunsch
Neu ist unter anderem ein "holografisches" Interface mit 3D-Effekten. Einen echten Vorsprung gegenüber Apples iPad dürfte die Multitasking-Fähigkeit von Honeycomb darstellen. Der Nutzer kann mehrere Programme gleichzeitig laufen lassen und diese mit einer Berührung als Voransicht anzeigen lassen. Auch der Startbildschirm könnte Nutzern mehr zusagen, hier lassen sich zum Beispiel Widgets anlegen, also kleine Helfer wie ein Mini-Überblick des E-Mail-Eingangs oder ein Kalender. Fünf unterschiedliche Bildschirme können eingerichtet werden.
Tabs erleichtern nun das Internetsurfen
Ebenfalls neu mit dabei sind Browser-Tabs, das umständliche Navigieren in Fenstern - wie bisher bei Android üblich - können Nutzer damit auf Wunsch hinter sich lassen. Lesezeichen können nun mit Googles Chrome-Browser synchronisiert werden, sie werden mit dem Verlauf angezeigt. Wer anonym durchs Netz ziehen möchte, kann den neuen Inkognito-Modus nutzen.
Kamera mit zahllosen Funktionen sowie Video-Chat
Einen Vorteil gegenüber dem iPad bringt Honeycomb für Besitzer von Tablets mit Kamera - eine solche ist zumindest bei der aktuellen iPad-Generation nämlich noch nicht vorhanden. Android 3.0 bietet schnellen Zugriff auf eine Unzahl an Funktionen, etwa Blitz, Zoom, Fokus oder Belichtung - sogar Zeitrafferaufnahmen sind möglich. Ebenfalls per Kamera funktioniert "GTalk", ein Video-Chat.
Praktische Systemzeile
Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich eine Systemzeile, über die der Nutzer zum Beispiel die Steuerung für den Musikplayer findet, ohne gleich das zugehörige Programm öffnen zu müssen. Auf der Systemzeile werden außerdem Benachrichtigungen angezeigt, sodass der User nicht aus seiner Beschäftigung - etwa einem Spiel - gerissen wird, wie es beim iPad der Fall ist. Hier ist zudem eine Liste der zuletzt verwendeten Apps zu finden. Viele davon wurden für die Nutzung von größeren Bildschirmen angepasst, etwa durch zwei statt einer Spalte zur Ansicht von Kontakten oder E-Mails.
Neue Tastatur und Spracherkennung
Die Tastatur wurde ebenfalls an Tablets angepasst, nun können zum Beispiel mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt werden, um Sonderzeichen einzugeben. Auch die Texteingabe via Spracherkennung ist integriert. Wer eine Textstelle markieren möchte, drückt länger auf ein Wort und kann die Auswahl anschließend verschieben. Wer auf ein physisches Keyboard dennoch nicht verzichten möchte, kann es per Bluetooth oder USB anschließen. Über Letzteres werden auch Geräte wie Kameras synchronisiert.
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