Lebensmittel knapp

Kim Jong Un räumt Versorgungsprobleme ein

Ausland
16.06.2021 10:07

Schon seit Langem leidet die Bevölkerung in Nordkorea unter Lebensmittelknappheit. Nun spricht erstmals auch Machthaber Kim Jong Un von einer „angespannten“ Ernährungslage - und richtet einen Appell an die heimische Landwirtschaft. Ursache ist laut Kim Jong Un ein Taifun im Vorjahr - dieser habe zu weniger Getreideproduktion geführt.

„Die Ernährungslage der Bevölkerung ist angespannt, weil der Agrarsektor wegen der Zyklonschäden im vergangenen Jahr seinen Produktionsplan für Getreide nicht erfüllt hat”, sagte Kim laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die Nahrungssituation für die Menschen werde nun „angespannt“ sein, zitierten ihn die Staatsmedien.

Vor allem die Getreideernte fiel zuletzt mager aus - als wesentlichste Grundnahrungsmittel bleiben noch die Reisvorräte im Land. (Bild: AFP/JOONGANG ILBO-CHOI JUNG-DONG)
Vor allem die Getreideernte fiel zuletzt mager aus - als wesentlichste Grundnahrungsmittel bleiben noch die Reisvorräte im Land.

Ernte eine „militante Aufgabe”
Kim, der auch Parteichef ist, wies die Teilnehmer an, Maßnahmen zur Lösung des Problems zu ergreifen. Eine gute Ernte sei die „militante Aufgabe, die unsere Partei und der Staat mit oberster Priorität“ erfüllen müsse, so Kim. Nur so könne den Menschen ein stabiles Leben ermöglicht und der sozialistische Aufbau des Landes gewährleistet werden.

Isolation des Landes verschärft Situation
Schon in den 90er-Jahren waren während einer schweren Hungersnot in dem abgeschotteten Land Hunderttausende Menschen gestorben. Die Bevölkerung leidet seit Langem unter Lebensmittelknappheit und ist nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft seit vielen Jahren auf Nahrungshilfe von außen angewiesen. Nach Schätzung der südkoreanischen Regierung fehlen dem Nachbarland heuer 1,2 bis 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel für eine halbwegs ausreichende Versorgung der Bevölkerung.

Im vergangenen Jahr hatte neben den Folgen von Überschwemmungen und Sturmschäden auch die Coronavirus-Pandemie dem streng abgeschotteten Land schwer zugesetzt. Nordkorea hatte seine Grenzen wegen des Corona-Ausbruchs schon früh dichtgemacht, was sich auch stark auf den Außenhandel auswirkte.

Die Gewichtsabnahme des Dikators befeuerte einmal mehr Gerüchte über seinen Gesundheitszustand. (Bild: AP/KCNA via KNS)
Die Gewichtsabnahme des Dikators befeuerte einmal mehr Gerüchte über seinen Gesundheitszustand.

Kim Jong Un massiv erschlankt
Zuletzt hatte der mutmaßliche Gewichtsverlust von Kim Jong Un für Schlagzeilen gesorgt. Ausländische Geheimdienste beobachten den nordkoreanischen Machthaber genau. Berichten zufolge soll Kim zuletzt deutlich abgenommen haben. Das nährte Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Offizielle Aussagen aus Nordkorea gibt es dazu allerdings nicht.

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