Eine Niederösterreicherin erzählt, warum sie sich vor kurzem zu einer Art „Kur“ in Harbach entschlossen hat und was sie dort erlebt hat. Gelerntes - wie etwa Kräftigungsübungen - nun auch in ihrem Alltag umzusetzen, bereitet ihr keine Probleme.
„Ich hatte oft Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, die mitunter auch in mein linkes Bein ausstrahlten“, berichtet Waltraud P. Dazu kamen Verspannungen der Halswirbelsäule, und auch eine ehemalige Sportverletzung im linken Knie meldete sich ständig. Natürlich war die 58-Jährige deswegen schon bei Ärzten gewesen und hatte auch die Hilfe von Physiotherapeuten in Anspruch genommen. Trotzdem wünschte sie sich, eine Art „Kur“ zur Gesundheitsvorsorge zu absolvieren. „Drei Wochen, in denen ich mich ganz auf mich konzentrieren und neue Kraft für den Alltag schöpfen konnte“, so die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Gesagt, getan. Das Programm „Gesundheitsvorsorge Aktiv“ der Pensionsversicherungsanstalt kam ihr gerade recht - nach der Bewilligung ging es im April 2021 ins Gesundheits- und Rehabilitationszentrum Moorheilbad Harbach (NÖ). Dabei steht die Verbesserung der Lebensstilfaktoren in den Bereichen Bewegung, Ernährung und mentale Gesundheit - neben der Behandlung des Grundleidens im Stütz- und Bewegungsapparat - im Mittelpunkt. Erklärtes Ziel ist, das Erlernte danach im Alltag umsetzen zu können.
Lebensstiländerung macht viel aus
„Dieses Programm passte zu Waltraud P., da sie wie viele an unspezifischen Rückenbeschwerden leidet. D. h. ihren Problemen liegt z. B. keine Nervenwurzelverengung oder Wirbelgleiten zugrunde, ebenso ist keine Operation notwendig. Vielmehr zeichnen häufig Verspannungen, schlechte Haltung bzw. untrainierte Muskulatur für Rückenweh verantwortlich“, erklärt Prim. Dr. Johannes Püspök, ärztlicher Leiter im Moorheilbad Harbach. „Eine Lebensstiländerung ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit und damit weniger Schmerzen. Für Frau P. im Speziellen war es wichtig zu erlernen, wie sie sich rückenschonend bewegen kann.“
Eine Lebensstiländerung ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit und damit weniger Schmerzen.
Prim. Dr. Johannes Püspök, ärztlicher Leiter im Moorheilbad Harbach
Strenge Corona-Sicherheitsmaßnahmen
Was hat sie vor Ort konkret erlebt? „Heilgymnastik, Kraft- und Sensomotoriktraining, Unterwassergymnastik, das Erlernen von Entspannungstechniken, Moorbäder und mehr“, berichtet die Niederösterreicherin. Natürlich alles unter Wahrung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen. Erst seit kurzem muss sich der Gast im Zuge der Aufnahme übrigens keinem PCR-Test mehr unterziehen, wenn er geimpft, bereits PCR-getestet oder genesen ist. „Bei Gruppentherapien durften maximal acht Personen im Raum sein, und es wurde zwischendurch gut gelüftet“, nennt Waltraud P. ein weiteres Beispiel. „Ich habe mich immer sicher gefühlt.“ Das bestätigt auch folgende Aussage: „Seit Mai 2020 haben wir viele Patienten betreut - davon erkrankten lediglich drei an Covid“, ergänzt Prim. Püspök, der davor warnt, in der Pandemiezeit auf seine Gesundheit zu vergessen.
Ein solches Programm ist nur der erste Schritt, wenn man seinen Lebensstil dauerhaft ändern will. Kann man die Tipps zu Hause umsetzen? „Ja, ich habe gute Anregungen mitgenommen. Vor allem die Kräftigungsübungen mache ich seitdem regelmäßig. Dafür reichen zehn Minuten pro Tag“, erzählt die Patientin. Fortschritte hat sie schon bemerkt: „Meine Wirbelsäulenbeschwerden haben sich bereits gebessert. Außerdem schaffe ich von Tag zu Tag mehr Kniebeugen“, berichtet die Kräuter-Begeisterte, die eine Ausbildung im Bereich der Aromapflege absolviert hat und gerne Salben mischt. „Damit werde ich in der Pension für Abwechslung in meinem Leben sorgen.“ Der Aufenthalt hat sicher dazu beigetragen, dass sie gesünder in diesen nächsten Abschnitt startet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.