Bis zu 95 Meter hoch

“Das Brennergebiet muss ohne Windpark bleiben!”

Tirol
24.01.2011 18:38
Der Österreichische Alpenverein schlägt Alarm: Den Brennerbergen droht bei der Realisierung mit den beiden geplanten Windparks Sattelberg und Sandjoch der Ausverkauf der Landschaft. 31 große Windräder sollen errichtet werden, die bis zu 95 Meter hoch sind. "Dieser Eingriff ist unzulässig", wehrt sich der Alpenverein.

Peter Haßlacher ist Chef der Abteilung Raumplanung/Naturschutz im Alpenverein. Er sieht mit Besorgnis die Entwicklung im Brennergebiet: "Der Windpark würde direkt an der Grenze des 92 Quadratkilometer großen Landschaftsschutzgebietes Nösslachjoch, Obernberger See und Tribulaune errichtet. Derzeit zeichnet sich das Gebiet durch gepflegte bäuerliche Kulturlandschaft sowie einen naturnahen Charakter und  Unerschlossenheit in Bezug auf großtechnische Infrastruktur aus. Es ist ein ganzjährig bedeutender Raum zur naturnahen Erholung: Im Sommer für Bergwanderer, im Winter für Skitourengeher."

Haßlacher wundert sich über die momentane Entwicklung: "Hier verläuft auch der Tiroler Höhenweg von Mayrhofen nach Meran, der mit EU-Mittel gefördert wurde. Auf derselben Trasse würde man dann einen störenden und gefährlichen Windpark errichten. Ich führe hier beispielsweise den Eiswurf der Windräder an, der ein Skitourengehen unmöglich oder sehr gefährlich machen würde."

"Kein kleiner Eingriff"
Aber nicht nur Erholungssuchende würden beeinträchtigt, auch die Tierwelt würde durch die permanente Lärmbelastung der Windräder gestört. Auch nicht geklärt seien bisher die Auswirkungen auf die Region als bedeutendes alpenquerendes Vogelzuggebiet. "Was hier passiert wäre kein kleiner Eingriff in die Landschaft, sondern ein weithin sichtbarer – eine Industrialisierung der alpinen Landschaft", sagt Haßlacher, der aber nicht grundsätzlich gegen Windparks ist.

"An geeigneten Standorten sind sie eine sinnvolle Ergänzung auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Das vorliegende und schon eingereichte Projekt widerspricht jeglichen Grundsätzen eines maßvollen, sorgsamen und verantwortungsvollen Umgangs mit dem alpinen Ökosystem. Klimaschutz und Landschaftschutz werden gegeneinander ausgespielt."

von Günther Krauthackl, "Tiroler Krone"

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