Auch mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie scheint sich noch nicht überall herumgesprochen zu haben, dass man(n) vor der Webcam bevorzugt bekleidet erscheinen sollte. Jüngstes Beispiel: der kanadische Abgeordnete William Amos. Sein nacktes Erscheinen in einem Video-Meeting des Unterhauses bezeichnete er als „unglücklichen Fehler“.
Sein Video sei versehentlich eingeschaltet worden, als er sich nach dem Joggen in seine Arbeitskleidung werfen wollte, entschuldigte sich Amos, der den Quebecer Bezirk Pontiac verantwortet, via Twitter „aufrichtig“ bei seinen Kollegen im Unterhaus für die „unbeabsichtigte Ablenkung“ und den „beschämenden“ Vorfall, der „nicht wieder passieren wird“.
I made a really unfortunate mistake today & obviously I’m embarrassed by it. My camera was accidentally left on as I changed into work clothes after going for a jog. I sincerely apologize to all my colleagues in the House. It was an honest mistake + it won’t happen again.
— Will Amos (@WillAAmos) April 14, 2021
Ein Screenshot, der in sozialen Medien die Runde macht, zeigt den liberalen Politiker nackt hinter seinem Schreibtisch, eingerahmt von der kanadischen und der Quebecer Flagge. Amos‘ Intimbereich wird dabei - glücklicherweise - von seinem Smartphone verdeckt.
@sugarsammy In #WilliamAmos' defence, the speaker said "will the member from Pontiac (please) rise"? pic.twitter.com/OKLkObdCOO
— Mike Cherna (@DJMikeCee514) April 16, 2021
Politikerin erinnert an Krawattenpflicht
Claude DeBellefeuille, Mitglied der kanadischen Partei Bloc Québécois, merkte nach dem Hoppala an, dass es „notwendig sein könnte, die Mitglieder, besonders die männlichen, daran zu erinnern, dass eine Krawatte und ein Jackett Pflicht sind“.
„Wir haben gesehen, dass das Mitglied (Amos, Anm.) in großartiger körperlicher Verfassung ist, aber ich denke, die Mitglieder sollten daran erinnert werden, vorsichtig zu sein und die Kamera zu kontrollieren“, mahnte sie ihre Kollegen laut CTV News zu mehr Umsicht.
Suche nach undichter Stelle
Indes noch unklar ist, wie die Aufnahme an die Öffentlichkeit gelangen konnte, fand die Videokonferenz doch hinter verschlossenen Türen statt bzw. war nur Parlamentsmitgliedern und einer Handvoll Stabsmitarbeitern zugänglich. Intern wird daher nun nach dem oder der Schuldigen gesucht. „Dies war eine grausame, böswillige und möglicherweise kriminelle Handlung“, heißt es in einer Mitteilung des parlamentarischen Geschäftsführers, Mark Holland.
My statement with regards to the disturbing dissemination of a photograph during the parliamentary session yesterday. pic.twitter.com/nL7TDOg96w
— Mark Holland (@markhollandlib) April 15, 2021
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