Unberührter Tann

Ein Urwald für die Ewigkeit sucht dringend Paten

Österreich
21.03.2021 06:00

Noch nie sind Axtschläge durch den Urwald des „Krone“-Gründers Davis gehallt. Der unberührte Tann wird jetzt tief in der Heimat verwurzelt. Paten werden dringend gesucht!

Nur der einsam-klagende Ruf eines Waldkäuzchens und das geheimnisvolles Ächzen in knorrigen Ästen war in diesem urwüchsigen Naturwald hoch über der türkisen Ybbs zu hören. Genau von dort im Tal war unsere kleine Expedition mit „Krone“-Chef Hans Dichand an der Spitze dereinst aufgebrochen. Uns offenbarte sich – damals an einem sonnigen Maimorgen vor 33 Jahren – eine mystische kleine Welt, wo Buchen, Silberpappeln, Eichen, Zirben, Lärchen und all die anderen wundersamen Baumriesen mächtig in den Himmel wuchsen. Es roch nach Pilzen, nach Tannennadeln herb und harzig, aber auch nach Humus und Holzmoder.

„Es ist alles noch so wie damals, nur vielleicht noch ein bisschen wilder. Denn die eine oder andere Tanne liegt stumm im ewigen Kreislauf der Schöpfung. Die Erinnerung an die großartige Persönlichkeit Hans Dichand ist noch wach. Denn er zeigte unendlich viel Naturverständnis und war so bescheiden“, berichtet Michael Schmidtkunz, der umsichtige Hüter des „Krone“-Urwalds.

„Zeit spielt hier in diesem – durch das Blätterdach weihevoll dunklen – Walddom keine Rolle, weder beim Wachsen noch beim Vergehen. Denn ein toter Baum beherbergt mehr Leben in sich als einer, der noch verwurzelt ist“, flüstert Schmidtkunz, während wir neuerlich diesen Ort der Biodiversität von Flora und Fauna erkunden. Meterhoher gerade erst gefallener Schnee hindert uns anders als damals am Weiterkommen. Jetzt sollen die Schutzmaßnahmen durch Patenschaften vertieft und erweitert werden. Damit der Thymian-Ameisenbläuling, Birkwild oder der eine oder andere Braunbär noch in mehr als 100 Jahren Zuflucht finden ...

„Krone“-Urvater Davis
Der Naturverbundenheit und dem Weitblick des Gründers der „Krone“ ist es zu verdanken, dass dieses Paradies schon eine kleine Ewigkeit auf Erden als Urwald besteht!

Schon das Pseudonym verrät vieles über seine tiefe Überzeugung, dass unberührte, urwüchsige Natur das kostbarste Gut jeder Generation sein muss. Denn der am 3. März 1856 in Pressburg geborene Gustav Davis schrieb in der 1902 von ihm gegründeten „Krone“ unter dem Namen G. Tannhofer. Nomen est omen also! Zunächst hatte der visionäre Herausgeber eine Offizierslaufbahn eingeschlagen. Dann aber wurde er Journalist, und Herausgeber des Vorläufers unseres Blattes, das damals innerhalb weniger Jahre die höchste Auflage der alten k. u. k. Monarchie erreichte.

Den Grundstein für sein grünes „Imperium“ legte Davis 1903 durch den Erwerb des Jagdgebietes bei Hollenstein an der Ybbs (NÖ). Durch Tausch von Grundstücken - vorwiegend Waldflächen unterschiedlichsten Bestands — entstand ab 1913 das 1500 Hektar große „Gut Hohenlehen“. Herzstück dieser einsamen Adlerheimat war fortan die Naturwaldzelle Waidach. Wie damals findet in diesem unberührten Urwald, dessen forstwirtschaftliche Nutzung der Besitzer ausdrücklich untersagte, rarste Fauna und Flora letzte Zuflucht. Anderswo ist diese bereits ausgestorben ...

Urwald retten

  • Urwald-Hüter Michael Schmidtkunz pflanzt im Namen der Spender ein oder mehrere Bäumchen.
  • Eine Patenschaft kostet - als lohnende Investition in eine gesunde Zukunft, aber auch als attraktive Geschenksidee - 30 Euro.
  • Zur Auswahl stehen Fichten, Tannen, Lärchen, Kiefern, Eichen, Buchen, Eiben und auch Schradelbäume.
  • Jeder Spender erhält eine personalisierte Urkunde und wird automatisch außerordentliches Mitglied im Verein Urwald Österreich.
  • Die spezielle „Urwald-Community“ freut sich auf Fotos mit Urkunde. Motto: „Wachsen wir zusammen!“

Alle Informationen: www.urwaldoesterreich.at, Hotline: 07445-7111.

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