Schneespaß

So baust du ganz einfach ein cooles Iglu!

Wohnkrone News
24.12.2010 14:18
In Städten, im Verkehr und auf Flughäfen gilt er als großes Ärgernis, aber sonst ist er einfach nur schön: Schnee übt auf Jung und Alt gleichermaßen eine eigene Faszination aus und verzaubert im Handumdrehen ganze Landschaften in Wintergemälde. Schnee kann aber noch mehr – so ist er ein in unseren Breiten zwar vergängliches, aber umso vergnüglicheres Baumaterial. Warum nicht einfach ein Iglu bauen?

Das wohl bei weitem bekannteste Beispiel für „Bauen mit Schnee“ aus eigener Erfahrung ist die Anfertigung eines Schneemanns. Auch wenn es sich dabei nicht um die Errichtung eines Gebäudes im engeren Sinn handelt, zeigt der eisige Kugel-Kumpel-Typ doch recht gut, wie aus den weißen Flocken mitunter recht eindrucksvolle Gebilde entstehen können. Und ein großer Spaß ist es allemal!

Übrigens auch Ausnahme-Genies, wie etwa der Bildhauer, Maler und Baumeister Michelangelo, waren gegen die Faszination Schnee nicht gefeit: Laut zeitgenössischen Berichten soll er im Winter 1492/1493 eine Schneefigur zur Belustigung der Medicis in deren Palasthof gebaut haben.

Wenn man aber ans Bauen mit Schnee im engeren Sinn denkt, fällt den meisten vor allem eines ein: das Iglu, in dem ja angeblich die Eskimos wohnen sollen…

„Wohnung aus Schnee“
Das bedeutet das Inuktitut-Wort „Iglu“ oder auch „Illu“. Denn nicht gemeinhin die „Eskimos“ bauen oder bauten Iglus, sondern die Inuit, Volksgruppen, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada sowie auf Grönland leben. „Eskimo“ ist eine Oberbezeichung, die sich auch auf andere Volksgruppen erstreckt und die im Übrigen nicht von allen Inuiten gerne gehört wird.

Ob aber Inuit oder Eskimo – seit den frühen 50er-Jahren haben auch dort die Schnee-Wohnungen weitgehend ausgedient und werden meist nur als Schutzhütten bei Jagdausflügen oder als touristische Übernachtungsattraktion angeboten.

Wegen ihrer Schutzfunktion steht allerdings der kunstgerechte Bau von Iglus in einigen Gebieten nach wie vor auf dem Lehrplan der Inuiten.

Der Bau eines Iglus ist interessanterweise gar nicht unähnlich unserem Einfamilienhausbau: Denn wie bei uns gibt es mehrere Bauweisen - das Massiv-, Spiral- oder Schalungsiglu -, allerdings nur ein Baumaterial: den Schnee.

Im Inneren eines solchen Iglus herrschen üblicherweise Temperaturen um den Gefrierpunkt, auf den höher gelegenen Schlafplätzen aufgrund der nach oben steigenden Warmluft und da Schnee als ausgezeichneter Wärmeisolator gilt, sogar Plusgrade. Beispiel: Bei einer Außentemperatur von -46 Grad Celsius können am Iglu-Boden -6 Grad Celsius und auf Schulterhöhe sogar +4 Grad Celsius erzielt werden. Bei mehr als 5 Grad plus schmilzt die weiße Pracht.

Familienspaß Iglu-Bau
Schnee ist in unseren Breiten unter Umständen äußerst rasch vergänglich und da lohnt sich der professionelle Iglu-Bau kaum. Tipp aber für alle Iglu-Heimwerker-Freaks: Es gibt nicht nur eigene Iglu-Bau-Tools (inklusive eigener Schneesäge!), sondern auch Seminare, wo coole HeimwerkerInnen in eisigen Höhen fachgerecht das Iglu-Bauen lernen können.

Unbestritten aber ein großer Spaß für die ganze Familie und eine lustige Abwechslung im Winterurlaub, ist das gemeinsame Bauen eines vereinfachten Iglus, das, in wenigen Stunden gemeinsam errichtet, zumindest einige Tage lang eine echte Kinder-Spielsensation darstellt.

Voraussetzung dafür, dass das Bauen starten kann, ist das perfekte Baumaterial, in diesem Fall der passende Schnee, der kompakt und griffig sein muss.

Experten-Praxis-Prüftest: Kann man ohne Schneeschuhe und Schi auf dem Schnee stehen, ohne einzusinken, ist der Schnee geeignet. Wer nicht darauf warten will, kann als Vorarbeit den weichen Schnee selbst verdichten (Bereich abstecken, festtrampeln und einige Stunden „ruhen“ lassen).

Die einzelnen Bauschritte
Ein wichtiger Faktor beim Bauen mit Schnee ist Kreativität und viel Fantasie und so kann grundsätzlich jede Bauanleitung nach eigenem Ermessen abgeändert bzw. ergänzt werden.

Zunächst einmal wird der Bauplatz abgesteckt und z.B. mittels eines (Ski-)Stockes ein runder Kreis gezogen, wo das Iglu entstehen soll. Nun Schnee in den Kreis schaufeln, dann heißt es: Alles stampfen – und der Boden ist fertig.

Am einfachsten ist die Methode, im nächsten Schritt einen Schneerand rund um die „Bodenplatte“ des Iglus zu schaufeln.

Dann rund um die Bodenplatte eine „Mauer“ aus Schnee formen, die immer wieder festgedrückt wird. Das kann man mit Schneeschaufeln machen, aber auch mit dickeren Kartons, die für die Optik einfach schöner sind.

Diese Baurunden werden nun wiederholt (vereinfachte Form der „Spiralenbauweise“ eines Iglus). Damit die typische, nach oben hin abgerundete Iglu-Form entsteht, muss man bei den Runden an der „Außenmauer“ einige Zentimeter frei lassen und den Schnee vorsichtig nach innen verschieben.

Tipp für den Eingang: Im Eifer des Baugefechtes darf das Freihalten des künftigen Eingangs nicht vergessen werden. Faustregel: Wird das Iglu später nur von Kindern benützt, reicht es, einen Raum von rund 60 bis 70 Zentimetern freizulassen, bei Erwachsenen ca. einen Meter. Die Höhe des Eingangs kann ebenfalls je nach künftigen Benutzern geplant werden (mindestens 90 Zentimeter für Kinder, Erwachsene rund 1,30 Meter).

Wer will, kann auch noch eine Eingangstüre basteln. Geeignet ist dafür z.B. eine Styroporplatte, die leicht zurechtgeschnitten und mit Hilfe von Draht befestigt werden kann. Aber auch ein etwas größerer Karton (z.B. ein auseinandergeklappter Übersiedlungskarton), der nach Lust und Laune vom Nachwuchs vorgeschoben wird, erfüllt seinen (Spiel-)Zweck.

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