Das Opfer arbeitete in einem Wiener Laufhaus und ist auf Nadel- und Fesselungsspiele spezialisiert. Die Frau ist eine Domina, die ihren Kunden fast jeden, manchmal auch Schmerz-bringenden Wunsch erfüllt. Einer der Männer dürfte sich in die Prostituierte verliebt haben und traktierte sie mit Telefonanrufen. Nun musste er sich vor Gericht verantworten.
Als Domina wird eine Prostituierte bezeichnet, die Kunden auf Wunsch und gegen Bezahlung in einer vorher vereinbarten Weise quält. Doch im konkreten Fall war die Frau die Gequälte. Ein Unbekannter traktierte sie mit Telefonaten, in denen er Ungewöhnliches verlangte: Er wollte die Prostituierte am Telefon beim Sex mit ihrem Freund belauschen.
Zuerst legte die Frau genervt auf, nach mehr als hundert Anrufen und WhatsApp-Nachrichten erstattete sie Anzeige. Denn der Mann drohte mit Anrufen in immer kürzeren Abständen. Jetzt musste sich der Besitzer des Handys vor der Wiener Richterin Claudia Bandion-Ortner verantworten.
Ich glaube Ihnen die Geschichte vom verschwundenen Handy nicht ganz, kann aber das Gegenteil nicht beweisen.
Richterin Claudia Bandion-Ortner
Freispruch dank Dialekt
Er berichtete zwar, dass er mehrmals Kunde bei „Miss A.“ gewesen sei, aber mit den Anrufen wollte er nichts zu tun haben. Sein Handy sei ihm gestohlen worden. Die Richterin verlas mehrere WhatsApp-Nachrichten an die Frau, die auf einen Ausländer als Verfasser schließen lassen. Das breite Wienerisch des Angeklagten passte da überhaupt nicht dazu. Daher erging ein Freispruch.
Peter Grotter, Kronen Zeitung
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