Mit der roten Einstufung der Corona-Ampel für Innsbruck wird seit Donnerstagabend erstmals eine Landeshauptstadt in Österreich mit „sehr hohem Risiko“ bewertet. Für Bürgermeister Georg Willi (Grüne) ist das „bedauerlich“, sagte er in einer Pressekonferenz am Freitag. Zugleich warnte er aber: Sollten die Zahlen weiter steigen, könnten weitere Maßnahmen folgen. Zudem könne er eine Ausgangssperre zwar „derzeit“ ausschließen, nicht jedoch für die Zukunft.
In der „Schublade“ des Bürgermeisters seien „zu diskutierende, verschärfende Maßnahmen“, welche die Sozialkontakte weiter einschränken, berichtete Willi über mögliche weitere Schritte der Stadt. Er werde sich jetzt aber „die nächsten Tage“ anschauen. Man müsse sich „von Mal zu Mal anschauen, was vertretbar ist“. Immerhin bedeuten Einschränkungen einen „massiven Eingriff in unsere Freiheiten“, gab er zu bedenken. Wiederholt appellierte er an die Innsbrucker Bevölkerung, sich an die nun geltenden Regeln zu halten. „Jeder hat eine Gesamtverantwortung für die große Gruppe.“
Cluster in Altersheim „problematisch“
Über die Entwicklung des Infektionsgeschehens in Innsbruck berichtete Willi, dass es „eine Gerade nach oben“ gebe. „Die müssen wir drehen.“ Seit dem Sommer gab es einen Anstieg in drei Wellen, mit Stand Freitagvormittag waren in der Tiroler Landeshauptstadt 453 Menschen mit dem Virus infiziert. Der Bürgermeister wies zudem auf einen Cluster in einem Altersheim im Stadtteil Saggen hin, der problematisch sei.
Auch zu den verschärften Maßnahmen, die Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Vorabend verkündete, nahm Willi Stellung. Er sei dem Land „dankbar“, dass es diese Aufgabe übernommen habe - immerhin sei ja auch der Bezirk Innsbruck-Land von der roten Ampelschaltung betroffen. Unter anderem dürfen ab Freitagabend nur noch Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen mit maximal 250 Personen stattfinden - außer es werde eine Ausnahme der Behörden erteilt.
Soziales und kulturelles Leben aufrechterhalten
Davon wolle Willi jedenfalls Gebrauch machen, zumindest dort, wo es „schlüssige“ Hygienekonzepte und keine Infektionsfälle gibt. Darunter falle etwa das Landestheater oder das Haus der Musik. Das soziale und kulturelle Leben könne dadurch aufrechterhalten werden. Zudem kündigte der Stadtchef an, dass Mitarbeiter der Stadt - wie auch Landesbedienstete - nach Möglichkeit ins Home-Office wechseln. Auch der Parteienverkehr im Rathaus wird, wie bereits im Frühjahr, durch drei zentrale Schalter gelenkt.
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