Das Auge isst mit

Wie du mit Farben den Hunger austrickst

Gesund
07.10.2010 16:38
Gelbe, knackige Paprika, rote Tomaten, saftige Gurkenscheiben, dunkellila Oliven. Wem läuft bei diesem bunten Salat nicht das Wasser im Mund zusammen?

Nicht nur Hunger, Geruch oder Gewohnheit spielen eine Rolle, ob und wie sehr wir beim Essen "zuschlagen", sondern auch Farben, die Größe der Teller und vieles mehr. Dieses Wissen kann man sich zunutze machen, wenn man einige Kilos abnehmen möchte.

Viele Farben auf dem Teller erzeugen einen Eindruck großer Vielfalt und Auswahl. Je bunter Speisen angerichtet sind, desto mehr essen wir. Wissenschafter haben das zum Beispiel mit diesem Experiment gezeigt: Versuchspersonen wurden Geleebonbons angeboten – einmal als bunte Mischung in einem Glas, ein anderes Mal nach Farben sortiert in einzelnen Schälchen. Das Ergebnis war beeindruckend. Die Studienteilnehmer aßen von der bunten Vielfalt um 69 Prozent mehr.

Kalorienarmes Essen wie Obst und Gemüse daher so farbenfroh wie möglich anrichten, das regt den Appetit an. Und in einen vollen Magen passen dann keine "sündigen" Naschereien mehr.

Achte auch bei der Gestaltung des Essbereichs auf die Farbgebung. Gelb, Orange und Rot wirken appetitanregend. Wer abnehmen will, sollte diese Farben bei Geschirr, Tischdecken, Servietten und Co. meiden. Violett, Blau und Grau bremsen hingegen die Lust zuzugreifen.

Dass die "Augen größer als der Magen sind", beweist folgendes Experiment: Forscher servierten Testpersonen je einen Teller Suppe. Die Hälfte des Geschirrs war speziell präpariert. Durch eine Öffnung an der Unterseite konnte unbemerkt ständig Suppe nachgefüllt werden. Das Ergebnis: Die getäuschten Tester aßen um 73 Prozent mehr als die Teilnehmer mit normalen Tellern, glaubten aber, gleich viele Kalorien verspeist zu haben – dabei waren es viel mehr! Warum?

Viele hören also nicht aufgrund des einsetzenden Sättigungsgefühls zu essen auf, sondern erst dann, wenn der Teller leer ist. Wer "abspecken" will, sollte daher weniger kochen und seine Mahlzeit auf kleinen Tellern oder in flachen Schüsseln anrichten. Die Speise außerdem gleich in der Küche auf den Teller geben, auf diese Weise nimmt man ein Fünftel weniger Kalorien zu sich. Denn viele sind zu faul aufzustehen, um sich nachzuholen.

Dass Bequemlichkeit häufig siegt, bestätigt auch diese Studie: Wissenschafter stellten in Büros Pralinen entweder auf den Schreibtisch, legten sie in eine Lade oder in einen zwei Meter entfernten Aktenschrank. Die Süßigkeiten auf dem Tisch fanden reißenden Absatz, die Versuchspersonen aßen im Schnitt neun Stück täglich. Lagen die Pralinen in der Schublade, wurden sechs genascht, aus dem Kasten nur zwei – ganz nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn".

Je weiter der Weg, desto seltener greift man zu. Erhöhe daher den Aufwand, um an verführerische Nahrungsmittel zu gelangen. Schokolade, Chips und Co aus dem Wohn-/Esszimmer verbannen, besser gar nicht erst kaufen. Denn wer eilt schon zum Supermarkt, wenn der Gusto auf Kalorienreiches spontan kommt?

Mag. Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung

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