ÖAMTC warnt

„Smart Kid Belt“: Kindersitz-Ersatz ist gefährlich

Motor
06.10.2020 14:43

Im ersten Moment klingt das Prinzip gut: Statt mit einem herkömmlichen Kindersitz wird das Kind mittels Zusatzgurt im Auto gesichert. Diesen „Smart Kid Belt“ haben der ÖAMTC und seine Partner nun getestet - mit erschreckenden Ergebnissen.

(Bild: kmm)

Der Zusatzgurt soll den regulären Sicherheitsgurt an die Größe eines Kindes anpassen und es damit genauso gut wie einen Erwachsenen schützen - ganz ohne einen Kindersitz. So jedenfalls die Vorstellung, die der Hersteller vermittelt. Doch aktuelle Crashversuche haben anderes ergeben. Von adäquatem Schutz kann keine Rede sein.

„Beim frontalen Crashtest schnitt der Beckengurt tief in den Bauch des Dummys ein, was in der Realität zu schwersten inneren Verletzungen geführt hätte. Doch damit nicht genug: Der Zusatzgurt schafft es nicht, den oberen Teil des Fahrzeuggurtes vom sensiblen Nackenbereich fernzuhalten. Auch hier drohen schwere Verletzungen“, erklärt Steffan Kerbl, Kindersitzexperte des Klubs.

Abgesehen davon wurde in diesem Fall „nur“ ein frontaler Aufprall mit 64 km/h simuliert, so Kerbl. Er verweist auf eine Vielzahl an weiteren Unfallszenarien, in denen der Zusatzgurt kaum Sicherheit bietet - beispielsweise weil er im Gegensatz zu den „Wangen“ eines Kindersitzes den Kopf- und Halswirbelbereich nicht schützt.

Der ÖAMTC warnt daher dringend davor, dieses Produkt, das in Österreich ohnehin nur per Online-Bestellung erhältlich sein dürfte, als Kindersitz-Ersatz zu verwenden. Wer ein Kind im Auto unterbringen möchte, sollte stattdessen zu einem Kindersitz mit guten Testergebnissen greifen.

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(Bild: kmm)



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