26.05.2020 05:00 |

Auch Faltsitze dabei

Keine Top-Bewertung im Kindersitztest des ÖAMTC!

Wie gewohnt im Frühjahr präsentiert der ÖAMTC mit seinen Partnern die Ergebnisse des aktuellen Kindersitztests. 23 Exemplare wurden in Hinblick auf Sicherheit, Bedienung und Ergonomie sowie den Schadstoffgehalt getestet. Keiner der Kandidaten bekam ein „sehr gut“ verliehen, es gab aber auch keinen Totalausfall. Beachtliche 17 Exemplare wurden „gut“ bewertet.

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(Bild: kmm)

Ein Problem, das in den vergangenen Jahren oft zur Abwertung eigentlich guter Sitze geführt hat, war die Schadstoffbelastung. „Vor allem in den Bezügen wurden immer wieder krebserregende Stoffe gefunden. Erfreulich, dass diesmal alle Modelle gute bis sehr gute Ergebnisse in diesem Kriterium erzielen - es geht also auch ohne teils hochgiftige Substanzen“, hält ÖAMTC-Kindersitz-Experte Steffan Kerbl fest. Sehr wenig zu bemängeln gab es ferner in Sachen Ergonomie: Platzangebot im Sitz, Platzbedarf im Auto, Sitzposition und Komfort sind bei fast allen Modellen im grünen Bereich.

Probleme bei der Sicherheit
In den Bereichen Sicherheit und Bedienung sind hingegen bei einigen Kindersitzen Abstriche zu machen, vor allem beim Osann Flux Plus, dem einzigen mit „genügend“ beurteilten Sitz. Bei diesem günstigen Modell wurde erhöhtes Verletzungsrisiko bei einem Frontalcrash festgestellt, außerdem könnte der Sitz stabiler im Fahrzeug stehen. Hinzu kommt, dass die Gurtführung recht kompliziert ist, was dazu führen kann, dass das Kind nicht korrekt gesichert ist.

Dass auch ein teureres Modell nicht vor Bedienungsfehlern schützt, zeigt sich an der Sitzschale Beryl von Maxi-Cosi: Dieses Modell deckt einen großen Altersbereich (vom Neugeborenen bis etwa sieben Jahre) ab, was einige Eigenheiten beim Einbau zur Folge hat. So müssen kleine Kinder entgegen der Fahrtrichtung, Kinder ab 13 kg aber mit Blick nach vorn gesichert werden. Bei Kindern über 18 kg ist zusätzlich zu Isofix auch der Fahrzeuggurt zur Sicherung zu verwenden - all das kann z. B. dazu führen, dass Eltern den Sitz zu früh in Fahrtrichtung befestigen oder ihn zu lange ohne Fahrzeuggurt verwenden.

Faltbare Kindersitze sind „befriedigend“
Mit dem Chicco Fold & Go i-Size und dem Mifold Hifold Fit and Fold Booster waren diesmal zwei zusammenklappbare Kindersitze im Test vertreten. Beide Modelle erreichen ein „befriedigend“. Sie zeichnen sich im gefalteten Zustand durch geringen Platzbedarf aus und richten sich damit an Familien, die z. B. im Urlaub mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs sind oder auf Sharing-Angebote setzen. Gesichert werden Kinder im Alter von ca. 4 bis 12 Jahren in diesen Modellen (genau genommen sind es Sitzerhöher mit Rückenlehne) durch den Fahrzeuggurt, beim Chicco ist in manchen Fahrzeugmodellen zusätzlich Isofix möglich. Während beim Chicco durch diverse Zusatzelemente (Gurtpolster, Seitenaufprallschutz) die Bedienung etwas komplizierter ist, wurde beim Mifold erhöhtes Verletzungsrisiko beim Seitenaufprall festgestellt. Insgesamt sind aber beide Modelle für den genannten Verwendungszweck geeignet.

Tipp des ÖAMTC: Beim Kauf unbedingt von Experten beraten lassen, denn nur, wenn der Kindersitz korrekt eingebaut wurde, kann er im Fall des Falles seine volle Wirkung entfalten.

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