Causa Commerzialbank:

Prüfer fassen nun Klage aus

Burgenland
16.09.2020 08:51

Heftige Kritik von vielen Seiten mussten die Prüfer der TPA GmbH im Skandal um die Commerzialbank Mattersburg einstecken. Jetzt kommt eine Klage beim Handelsgericht dazu, eingebracht vom Masseverwalter. Die Summe: 20 Millionen €.

Seit Wochen sorgt die Rolle der Prüfer für Gesprächsstoff. Bereits im Juli 2015 hatte, wie berichtet, ein anonymer Hinweisgeber Unregelmäßigkeiten bei den Bankgeschäften angezeigt. „Martin Pucher schafft seit Jahren Millionen zur Seite“, lautet ein Kernsatz. Der Chef habe sich ein paar Mal im Monat einige 100.000 Euro von einem Schalterbeamten in sein Büro schicken lassen. Von dort habe er die Gelder verteilt, heißt es weiter (siehe auch Faksimile in unserer heutigen Burgenland-Printausgabe).

Die Angaben des Unbekannten konnten durch die Prüfer der Nationalbank (vorerst) nicht verifiziert werden, ist in den Gerichtsakten vom August 2020 vermerkt. Mit harter Kritik konfrontiert sieht sich die TPA Wirtschaftsprüfung GmbH. Nach Großkunden hat nun der Masseverwalter beim Handelsgericht Wien Klage auf Schadenersatz gegen die Abschlussprüfer der Bank eingebracht. Es geht um 20 Millionen €. „Die Summe ist wegen der Haftungshöchstgrenze gesetzlich beschränkt“, teilt ein Sachverständiger mit. Laut Masseverwalter sei den Ermittlungen zufolge belegbar, dass die TPA die Prüfungen nicht mit der erforderlichen Sorgfalt durchgeführt habe. Von einem Verschulden der Bankenaufsicht, die ausschließlich im Bund geregelt werde, geht die SPÖ aus. Das Land sei nur mit der Kontrolle der Anteilsverwaltung der Genossenschaft betraut, erklärt SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Er beruft sich auf eine Expertin der Universität Wien. Demnach bestehe keine Haftung des Landes, betont Fürst. Den Vorwurf der Opposition, den U-Ausschuss zu verschleppen, gibt die SPÖ retour. Denn die Ankündigung von ÖVP, FPÖ und Grünen, wegen der Streichung von Textpassagen im Antrag vor das Landesverwaltungsgericht zu ziehen, scheint nicht umgesetzt zu sein.

Am Dienstagnachmittag war über einen Einwand der Opposition am Gericht noch nichts bekannt.

Karl Grammer, Kronen Zeitung

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