Wie krone.at bereits berichtete, ist am Wochenende ein 21-jähriger Mann in Italien von Schlägern (mit rechtsextremen Sympathien) zu Tode geprügelt worden. Ganz Italien ist über den Ausbruch der Gewalt entsetzt. Und über das Opfer wird immer mehr bekannt: Er war allseits beliebt, hilfsbereit, ein AS-Roma-Fan und spielte selbst Fußball.
Colleferro, der Tatort, ist in der Nähe von Rom, Willy selbst lebte in Paliano, unweit der Hauptstadt. Kein Wunder, dass Willy Roma-Fan war. Er träumte immer davon mal das Trikot der „Giallorossi“ zu überstülpen. Er war selbst Fußballer, in seinem Heimatort Paliano. Er war ein Italiener kapverdischer Herkunft. Er studierte Hotel-Management, die ganze Stadt kannte ihn. Er galt als Arbeitstier, einer, der sich etwas in den Kopf nahm und das auch verwirklichte.
Er wollte helfen
Nur in der besagten Nacht von Samstag auf Sonntag, da konnte er seinen Plan nicht durchziehen. Er war schon auf dem Nachhauseweg, als er einen seiner Klassenkollegen erblickte, der sich einer berüchtigten Gruppe gegenüber befand. Die Schläger aus Artena, aus einem anderen verschlafenen süditalienischen Dorf, waren allgemein bekannt. Sie waren vorbestraft und machten schon seit zwei Jahren die Gegend unsicher, sie galten als MMA-(Mixed-Martial-Arts)-Kämpfer, als „professionelle Schläger“, mit Nähe zu Rechtsextremen. Willy entschied sich trotzdem, seinem Klassenkollegen zu helfen.
Einige Minuten später lag er tot in einer Blutlache. Die vier mutmaßlichen Täter traten selbst noch auf dem Boden auf ihn ein, dann stiegen sie in ihren Audi Q7 zurück und gingen in eine Bar ein Bier zu trinken. Dort fand sie die Polizei. Sie streiten ihre Tat ab, sie sagen, sie wollten nur beschwichtigend auftreten. Zwei der vier mutmaßlichen Täter werden des Mordes angeklagt.
Blumen und ein AS-Roma-Trikot
Die italienische Polizei untersucht jetzt, ob die Aktion der Vier einen rassistischen Hintergrund hatte. Am Tatort wurden Blumen für Willy niedergelegt und ein Trikot von AS Roma, mit der Aufschrift, „Danke, Willy, die Helden sterben nie“.
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