Allergischer Schock

Wenn Wespen das Leben bedrohen

Gesund
01.07.2020 05:00

Es gibt aber auch Allergien, die tödlich verlaufen können. Diese schwerste Form einer solchen Überreaktion nennt man Anaphylaxie (griechisch: ohne Schutz). Sie kann innerhalb weniger Minuten den ganzen Körper betreffen und zum gefährlichen Kreislaufschock führen.

„Bei Erwachsenen sind Insektengifte, vorwiegend von Wespen, die häufigsten Auslöser für eine lebensbedrohliche Anaphylaxie“, informiert Assoz.-Prof. Dr. Gunter Sturm, Leiter des Allergieambulatoriums Reumannplatz in Wien und Facharzt an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz. Aber auch Nahrungsmittel oder Medikamente vermögen den Organismus von ansonsten gesunden Menschen völlig aus dem Lot zu bringen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern stellen Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Hühnerei, Weizen, Erdnüsse, Nüsse und Shrimps die Hauptauslöser dar. „Manche dieser Allergien - zum Beispiel Milch, Hühnerei und Weizen - bilden sich meist innerhalb einiger Jahre zurück. Nussallergien hingegen bleiben oft lebenslang bestehen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szépfalusi, Leiter der Atem- und Allergieambulanz an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde an der MedUni Wien. Ab dem Volksschulalter werden auch vermehrt allergische Reaktionen auf Insektengifte (vor allem Bienen und Wespen) festgestellt. Medikamenten-Überempfindlichkeiten treten bei Kindern hingegen selten auf.

Typische Symptome einer Anaphylaxie sind Juckreiz, beginnend an Handflächen und Fußsohlen, Nesselausschlag, Schwellungen in Gesicht und Hals, Übelkeit und Erbrechen, Atem- und Schluckbeschwerden, Herzrasen und Schwindel. Prof. Sturm: „Kommt es zu einer anaphylaktischen Reaktion muss man rasch und richtig handeln. Denn weder das Ausmaß noch der Verlauf sind vorhersehbar.“ Daher ist das Mitführen von Notfall-Medikamenten, allen voran einem Adrenalin-Autoinjektor (Adrenalin-Notfall-Pen zur Selbstanwendung), sehr wichtig. Die Betroffenen selbst sowie - bei Kindern - deren Eltern und Betreuungspersonen in Schule und Kindergarten sollten in der richtigen Anwendung dieser Arzneien informiert und gut geschult sein.

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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