Ministerin unter Feuer

Verwirrung ums Heer: Nun Schließungen von Kasernen

Österreich
27.06.2020 18:45

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) gerät immer mehr ins Sperrfeuer der Opposition. Und die Verwirrung reißt nicht ab: Entgegen vorheriger Aussagen sind Kasernenschließungen nun doch Teil des Reformplanes. In Villach soll es etwa künftig nur noch eine statt wie bisher drei Kasernen geben. Die Landesverteidigung soll allerdings weiterhin Kernkompetenz bleiben, 30 Panzer wurden bereits vor Wochen bestellt.

„Garnisonen werden keinesfalls geschlossen“, betonte die Ministerin. Dass einzelne Kasernen zusperren, sei aber vorstellbar. Das rief nicht nur die Opposition auf den Plan, auch Oberösterreichs Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) pocht auf die Erhaltung der Standorte.

Klaudia Tanner selbst zeigt sich trotz Polit-Salven gegen ihre Reformpläne kampfentschlossen: „Die Landesverteidigung bleibt primäre Aufgabe des Militärs!“ Allerdings beinhalte dies auch - wie berichtet - moderne Strategien gegen Cyber- und Terrorangriffe, Blackouts oder Pandemien.

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Dass unser Heer zu einer Katastrophenschutztruppe mit Internetexperten umgebaut werden sollte, ist absurd.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP)

„Dass deshalb unser Heer lediglich zu einer Katastrophenschutztruppe mit Internetexperten umgebaut werden sollte, ist absurd“, so Tanner. Um etwa für den Grenzschutz besser gewappnet zu sein, wurden bereits vor Wochen 30 Fahrzeuge bestellt: 13-Tonnen-Pandur-Radpanzer (Wertschöpfung zu 70 Prozent in Österreich), bestückt mit Maschinengewehren.

„Kein Arbeitsplatz geht verloren“
Was die Situation in Kärnten betrifft, hieß es am Samstagabend seitens des Verteidigungsministeriums, dass am Gelände der Hensel-Kaserne ein „größerer, moderner Standort“ entstehen solle, die Rohr- und die Lutschounig-Kaserne hingegen werden geschlossen. Wann das alles geschehen soll, ist vorerst ebenso unklar wie die Kosten dafür. Nur so viel: „Durch die Zusammenlegung soll kein Arbeitsplatz verloren gehen, alle Mitarbeiter werden in Beschäftigung bleiben.“

Kaiser „erfreut“ über Pläne für Villach
Etwas Rückendeckung bekam die Verteidigungsministerin am Abend vom Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der sich lange für einen Kasernen-Neubau ausgesprochen habe: „Dass es nun hoffentlich auch schon bald tatsächlich umgesetzt werden kann, ist ein erfreulich positives Ergebnis der Kärntner Beharrlichkeit“, so Kaiser. Auch der Villacher Nationalrat Peter Weidinger (ÖVP) sprach davon, dass man schon seit 15 Jahren anstrebe, die „schwer baufälligen Kasernen“ in Villach zu einer neuen Kaserne zu fusionieren. Die Pläne für Villach seien ein „mutiges Bekenntnis zum Militärstandort Kärnten“.

Kronen Zeitung/krone.at

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