Holz, das illegal im ukrainischen Teil der Karpaten geschlägert wurde, soll zur Herstellung von Sitzmöbel verwendet worden sein. Es handle sich dabei um Holz, das trotz seiner Herkunft das FSC-Gütesiegel trägt. Das Institut kündigte Untersuchungen an.
Abnehmer war der Konzern Ikea, berichtet die Rechercheplattform „Addendum“ nach Recherchen mit der Umwelt-NGO Earthsight. Die Waldkarpaten beherbergen einen Großteil der verbliebenen Urwälder des europäischen Kontinents - und gerade dort sollen laut der britischen NGO Rodungen während der gesetzlich geregelten Ruhezeit für die dort lebenden Tierarten durchgeführt worden sein.
Direktverkauf an Konzern?
2018 sollen von der Firma rund insgesamt 3800 Tonnen Holz an einen Ikea-Produzenten in Rumänien verkauft worden sein, ein Teil davon stamme aus den Karpaten. Die Firma in Rumänien stellt als einer von rund 1800 Zulieferern mehrere Sitzmöbel aus Holz für Ikea her, der Rechercheplattform vorliegende Zolldaten würden zudem beweisen, dass ein kleinerer Teil der Produktion auch direkt an Ikea verkauft worden sei.
„Addendum“ schrieb weiter, dass die Ikea-Zentrale aufgrund der Vorwürfe ein Gespräch mit einem firmeneigenen Forstexperten in die Wege geleitet habe. Dieser habe jegliche Vorwürfe als „aus dem Kontext gerissen“ bezeichnet, es gebe „kein Indiz für illegalen Einschlag oder anderes illegales Verhalten“ - man vertraue FSC.
Das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) sollte eigentlich die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards garantieren, ebenso auch eine „gesetzeskonforme Bewirtschaftung der Wälder“, wie Addendum schreibt. Das dahinterstehende Gütesiegelinstitut gab aufgrund der Vorwürfe an, nun Untersuchungen einzuleiten. Der schwedische Konzern Ikea ging erst im Vorjahr die Selbstverpflichtung ein, bis 2020 nur noch Holz von FSC-zertifizierten Betrieben zu verwenden, was den Unmut mancher Waldbesitzer ohne dieses Siegel zur Folge hatte.
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