Heimspiele ohne Fans

Kein Happy End im Hartberger Fußballmärchen

Steiermark
15.04.2020 08:00

Mittwoch tagt das ÖFB-Präsidium, Donnerstag die Bundesliga. Wie geht’s im Fußball weiter - das ist die Frage. Eines ist aber in jedem Szenario - egal ob Abbruch oder Fortsetzung mit Geisterspielen - fix: Bundesliga-Sensationsteam Hartberg fällt um die für den Klub historische Meisterrunde um! Keiner hatte mit der Elf von Markus Schopp gerechnet, diese fightete sich aber in die Top-Sechs und erspielte sich Kassenschlager gegen Rapid, Sturm, Salzburg. Die jetzt aber alle ausfallen, weil keine Fans kommen dürfen...

Rechnet man mit den Zuschauerzahlen der bisherigen Heimspiele gegen jene Klubs, fallen die Oststeirer um gut 20.000 Zuschauer um. Abzüglich VIP- und Dauerkartenbesitzern wären das gut 14.000 Tageskarten. Geschätzter Netto-Umsatz: 200.000 Euro! Ohne extra Einnahmen wie Ausschank oder Ähnlichem.

Mittendrin unter den Fans bei einem Heimspiel wäre garantiert die Hartberger Präsidentin gestanden. Brigitte Annerl, Vollblut-TSV-Anhängerin, wurde zuletzt bei einem Video-Interview von Coach Markus Schopp nostalgisch. „Da hat der Markus von unserem 3:0-Heimsieg 2018 gegen Rapid geschwärmt. Damals haben ja alle vom ’Wunder Hartberg’ oder von einem Märchen gesprochen.“ Das nun im März wegen Corona vorzeitig auf seinem absoluten Höhepunkt beendet wurde. „Am einen Tag schaffen wir’s in die Meisterrunde und können unser Budget angehen, ein paar Tage drauf geht’s auf einmal um die Liquidität im Verein und wir haben alle keine Planungssicherheit mehr“, so die Wienerin, die an der Spitze ihres Unternehmens „Lenus Pharma“ selbst von der Krise getroffen wurde. „Wir verkaufen unsere Produkte ja in über 70 Ländern weltweit. Uns hat’s zwar nicht so hart wie andere erwischt, wo der Umsatz binnen Sekunden komplett weggebrochen ist, aber die nächsten Monate werden aufgrund der Nachfrage sicher kritisch.“

„Sind breit genug aufgestellt“
Wie auch im Klub. Obwohl „Powerfrau“ Annerl den Bundesligisten mit dem geringsten Budget für den „Überlebenskampf“ gut gerüstet sieht. „Weil wir von den Sponsoren her breit aufgestellt sind, wir viele kleinere Unterstützer haben. Sicher kann’s sein, dass der ein oder andere wegfällt, aber durch die Breite schaffen wir das.“

Der Umstand, dass es Hartberg vor zwei Jahren auch in kürzester Zeit gelang, das eigene Budget zu verdoppeln um überhaupt bundesligatauglich zu werden, lässt den ein oder anderen auch in der aktuellen Krise hoffen. Annerl: „Planungssicherheit haben wir hier ohnehin nie gehabt“, lacht die Präsidentin, die fest daran glaubt: „Auch diese Krise wird vorbeigehen!“

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