Corona-Tracking-Apps

Deutsche Regierung begrüßt Idee von Google & Apple

Digital
14.04.2020 14:36

Apple und Google wollen ihren Smartphone-Betriebssystemen iOS und Android eine eigene Programmierschnittstelle zur Kontakt-Protokollierung für Anti-Coronavirus-Apps spendieren. Am Wochenende verkündet, wird der Plan der beiden IT-Giganten mittlerweile auch in der Politik intensiv diskutiert - und etwa in Berlin mit Wohlgefallen aufgenommen.

„Entscheidend ist die Freiwilligkeit“, sagte der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU, Tankred Schipanski, zur Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn Apple und Google das ermöglichen, etwa indem Apps auf ihre Betriebssysteme gesetzt werden können, ist das in Ordnung“, ergänzte Schipanski. „Ich begrüße die Bereitschaft von Apple und Google, die Schnittstellen für die Funktion von Corona-Apps zu schaffen“, sagte auch sein SPD-Kollege Jens Zimmermann. „Das ist ein sehr wichtiger Schritt, um deren Funktionsfähigkeit zu garantieren.“

Apple und Google haben über 90 Prozent Marktanteil
Die amerikanischen IT-Riesen Google und Apple hatten angekündigt, gemeinsam eine Technologie zu entwickeln, mit der Handy-Nutzer ein Signal bekommen, wenn sie sich in der Nähe eines Corona-Infizierten aufgehalten haben. Die Konzerne statten weit mehr als 90 Prozent aller Smartphones mit ihren Betriebssystemen aus und wollen die neue Technologie dort integrieren.

In Österreich gibt es bereits „Stopp Corona“-App
Bereits seit einiger Zeit wird in Deutschland über eine Corona-App debattiert, mit deren Hilfe Infektionsketten nachverfolgt werden können. In Österreich gibt es mit der App „Stopp Corona“, die vom Roten Kreuz in Auftrag gegeben wurde, bereits ein solches Angebot. Die erst vor wenigen Tagen aktualisierte App hat auf Apples iPhones allerdings das Problem, dass sie dort nicht im Hintergrund laufen darf. Baut Apple eine Programmierschnittstelle in iOS ein, wäre also auch der bereits verfügbaren App geholfen.

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Ich denke schon, dass wir dabei deutsche oder europäische App-Entwicklungen nutzen sollten, denen wir vertrauen.

Tankred Schipanski, digitalpolitischer Sprecher CDU/CSU

Die deutschen Politiker plädierten dafür, auf die Basis der US-Konzerne Eigenentwicklungen aufzusetzen. „Ich denke schon, dass wir dabei deutsche oder europäische App-Entwicklungen nutzen sollten, denen wir vertrauen“, sagte Schipanski. „Man muss ganz genau hinschauen: Die Hersteller der Betriebssysteme haben sehr große Eingriffsmöglichkeiten. Deshalb wäre wohl der bessere Weg, wenn sie nur die Schnittstellen ermöglichten und andere die Apps bereitstellten“, betonte auch Zimmermann. Die Freiwilligkeit bei der Nutzung sei wichtig, weil Druck und Sanktionen nur dazu führten, dass mehr Leute ihre Handys gar nicht mehr mitnehmen würden.

In Europa hatten 130 Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern angekündigt, dass sie mit der Initiative PEPP-PT eine Plattform entwickelt hätten, auf denen nationale Apps zum Corona-Tracing aufsetzen könnten. In Deutschland prüft das Gesundheitsministerium derzeit Koalitionskreisen zufolge drei Apps „in der engeren Auswahl“.

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