Den Sportsender DAZN könnte die Coronavirus-Pandemie hart treffen. Seitdem es keine Live-Übertragungen mehr gibt, muss der Streamingdienst laut einer Analyse aus Deutschland überdurchschnittlich viele Abo-Kündigungen hinnehmen - die Repräsentativität ist aber fraglich. Keine merkbaren Ausschläge registriert der Pay-TV-Sender Sky. Offizielle Zahlen gibt es von keinem der beiden Anbieter.
Wie das Berliner Unternehmen Volders mitteilte, das im Auftrag von Privatkunden Vertragsservices durchführt, setzte man rund 30 Prozent aller diesjährigen Kündigungen von DAZN-Abos in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit dem 13. März durch, als die meisten Sportevents bereits abgesagt oder verschoben waren. Der Durchschnitt der täglichen Kündigungen hat sich demnach nahezu verdreifacht.
„Zahlen einseitig und nicht repräsentativ“
Da Volders nur einen Teil der DAZN-Abonnenten repräsentiert, kann das aber bestenfalls einen Trend widerspiegeln. Das Gesamtbild ist unklar. Die DAZN-Group will sich zu dem Thema offiziell gar nicht äußern. Die von Volders genannten Zahlen „seien nicht repräsentativ und einseitig“, sagte ein Sprecher, ohne Details zu nennen. Generell ist die Kommunikation von Pay-TV-Unternehmen zu Kundenzahlen üblicherweise nur spärlich.
Die meistens DAZN-Abos können monatlich gekündigt oder pausiert werden, was sich in der aktuellen Krise negativ auf den Cashflow auswirkt. Der Pay-TV-Konkurrent Sky setzt, was die großen Sportpakete betrifft, auf längere Vertragslaufzeiten über ein bis zwei Jahre. Auch deswegen spürt man bei dem Unternehmen, das auch die heimische Fußball-Bundesliga live überträgt, derzeit keine merkbaren Auswirkungen der Krise im Sportbereich.
Preissnachlasse bei Sky Sports?
„Wir gehen derzeit davon aus, dass diverse Veranstaltungen lediglich verschoben und nicht abgesagt wurden. Sie werden nach unserem derzeitigen Kenntnisstand wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Selbstverständlich wird Sky diese Veranstaltungen dann live übertragen“, teilte Sky Österreich mit. Falls „eine beträchtliche Anzahl von Sportveranstaltungen vollständig abgesagt wird, werden wir die Situation neu bewerten und unsere Kunden informieren“. Dann könnte es auch zu einem Preisnachlass für bestehende Kunden kommen.
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