Obwohl das Wetter am Wochenende gar nicht mehr frühlingshaft ist und die Zahl der Corona-Infizierten weiter ansteigt, unternehmen noch immer sehr viele Steirer Ausflüge. Der Thalersee wurde daher am Sonntag von der Gemeinde gesperrt, am Schöckl hält der Zustrom von Wanderen an - der Bürgermeister von St. Radegund hält das für „sehr verantwortungslos“.
Bereits am Freitag wurde am Loser in Altaussee und am oststeirischen Stubenbergsee die Reißleine gezogen - Sperre, nachdem zu viele Ausflügler unterwegs waren! Dasselbe gilt seit Freitag für die Tauplitzalm-Alpenstraße in der Gemeinde Bad Mitterndorf. „Sie wurde zuletzt von vielen Tourengehern, Schneeschuh- und Winterwanderern benutzt“, sagt Tauplitzbahnen-Sprecher Bernd Michelitsch. Benutzen können die Straße jetzt nur noch „Berechtigte“, etwa Mitarbeiter der Bergbahnen oder der (geschlossenen) Gastronomiebetriebe, die am Berg etwas erledigen müssen.
„Parkplätze füllten sich schon wieder“
Am Sonntag folgte dann der Thalersee nahe Graz. „Die Parkplätze haben sich am Vormittag schon wieder zu füllen begonnen“, so Bürgermeister Matthias Brunner zur „Krone“. Ab Mittag wurden der See und die Parkplätze abgesperrt, „gefühlt kommt alle 30 Sekunden ein Auto mit Besuchern, die fragen, ob eh offen ist“.
Brunner: „Wir hoffen, dass sich die Menschen daran halten und freuen uns , wenn wir am Ende der Krise wieder viele Besucher begrüßen können.“ Bei einem „Krone“-Lokalaugenschein am Nachmittag gab es allerdings vereinzelte Besucher, die sich der Sperre wiedersetzten und um den See spazierten.
Viele Wanderer am Grazer Hausberg
Auch am Schöckl, dem Hausberg der Grazer, ist der Andrang weiter groß. „Dass es dabei gerade bei den Parkplätzen und den Einstiegen zu den Wanderwegen zwangsläufig zu engen Kontakten unter den Wanderern kommt, wird offensichtlich in Kauf genommen“, ärgert sich St. Radegunds Bürgermeister Hannes Kogler.
„Ich hab für das Bedürfnis, Bewegung in der freien Natur zu machen, grundsätzlich großes Verständnis, aber in der derzeitigen Phase der Corona- Krise halte ich dies für äußerst verantwortungslos, da die Wanderer nicht nur sich, sondern im Falle einer Ansteckung auch alle andern massiv gefährden“, so Kogler, der fürchtet, dass, je länger die Corona-Krise dauert, der Wandertourismus auf den Schöckl „noch massiver wird“.
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