Tintenfisch-Orakel

Paul glaubt an Titel für Spanien und Platz 3 für DFB-Elf

WM 2022
09.07.2010 11:52
Tintenfisch-Orakel Paul hat nach reiflicher Überlegung gesprochen: Schenkt man den WM-Prognosen des Kult-Kraken Glauben, wird sich Europameister Spanien am Sonntag im Finale gegen die Niederlande den WM-Titel holen. Der deutschen Mannschaft sagt Paul gegen Uruguay einen Sieg, also WM-Platz drei, voraus. Bei der Muschelfleisch-"Ziehung" in Oberhausen waren mehrere TV-Stationen live dabei.

Die Geschehnisse um Paul treiben immer seltsamere Blüten. Spaniens Ministerpräsident Rodriguez Zapatero will Paul sogar beschützen lassen: "Wir werden Paul ein Leibwächter-Team schicken", sagte Zapatero nach dem 1:0 gegen Deutschland. Und Umweltministerin Elena Espinosa will gar Artenschutz für ihn beantragen, damit er nicht verspeist werden kann. Denn es gibt nicht wenige Fans, die Paul grillen wollen...

Internationale Medienvertreter haben "Pulpo Paul" aus dem Großaquarium Sealife in Oberhausen weltberühmt gemacht. Ob im australischen Fernsehen, bei CNN oder BBC, in der "Washington Post", der "New York Times" und vor allem den Sportzeitungen - sie alle berichteten, wenn Paul zur Vorhersage schritt.

Tipp-Vogel glaubt an Niederlande
Der vor Englands Küste gefangene Tintenfisch hat inzwischen einen Konkurrenten in Singapur - und zwar Papagei Mani. Im Gegensatz zu Paul tippt der Vogel auf einen Sieg der Niederlande im WM-Finale am Sonntag gegen Spanien. Der Vogel habe bereits bei den Viertelfinal-Matches alle vier Sieger richtig getippt, berichteten die lokalen Medien am Freitag. Mani habe auch die Niederlage Deutschlands gegen Spanien im Halbfinale vorhergesagt.

Unter dem Namen "Zaubervogel" hat er den Angaben zufolge inzwischen Kultstatus erreicht. Viele wettfreudige Fußballfreunde seien zum Shop seines Besitzers gekommen, um den Tipp des Vogels zu erfahren. Für seine Vorhersage bekam Mani diesmal zwei Karten mit den Flaggen der Niederlande beziehungsweise Spaniens vorgelegt. Zielsicher pickte der Papagei die niederländische Karte mit seinem Schnabel auf - für seine Anhänger ein klares Zeichen.

Mathematiker total verzweifelt
Total verzweifelt über die Prophezeiungen der Tiere ist David Spiegelhalter, Professor für Wahrscheinlichkeitsberechnungen an der Universität Cambridge. Er erhob schwere Vorwurfe gegen Paul den Kraken. "Verflucht sei dieser Octopus - er hat mich der Lächerlichkeit preisgegeben", überschrieb der Experte einen Beitrag in der Freitagsausgabe der britischen "Times". Spiegelhalter ist einer der bekanntesten Statistiker Großbritanniens.

"Dieser Tintenfisch ist dabei, mein Lebenswerk zu zerstören", klagte er an. "Es ist wirklich Zeit, in Rente zu gehen - zusammen mit meiner ganzen Wissenschaft." Eine seiner Hauptaufgaben sei es bisher gewesen, vor allem Schüler über die Risiken des Glücksspiels aufzuklären. Nun aber erwiesen sich Pauls Vorhersagen ohne irgendeine Form von Nostradamischer Zweideutigkeit jedes Mal als richtig. So viel Glück könne man einfach nicht haben. Spiegelhalter werde sich damit aber abfinden müssen.

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(Bild: KMM)



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