Trainer im Mittelpunkt

Shiffrin – Vlhova: „Spionage“-Skandal im Ski-Sport

Wintersport
07.01.2020 17:24

Der Ski-Sport kommt nicht zur Ruhe, nach dem „Flaschen-Streit“ kommt der „Spy-Gate“: Ein „Spionage“-Skandal sorgt nicht nur zwischen Mikaela Shiffrin und Zagreb-Siegerin Petra Vlhova für Misstöne! Der Trainer der Slowakin soll Trainings der Gesamtweltcup-Siegerin aufgenommen haben.

Vlhova schwebt auf „Wolke 7“ - sowohl privat als auch sportlich scheint es der Slowakin sehr gut zu gehen, wenn man nach ihren Bildern in den sozialen Netzwerken und dem Erfolg im Zagreb-Slalom urteilt. Nur mit ihrer großen Konkurrentin scheint es zu einem Interessenskonflikt zu kommen. Zumindest laut der italienischen Sporttageszeitung „Gazzetta dello Sport“.

Geistiges Eigentum?
Inmitten des Geschehens: Der italienische Trainer von Vlhova, Livio Magoni (unten im Bild). Der Erfolgscoach, der seinerzeit auch die Slowenin Tina Maze trainiert hatte, ließ angeblich die Trainings von Shiffrin filmen. Darüber klagt zumindest Mikaela Shiffrin: „Das, was ich mit meinen Skiern tue, sehe ich als mein eigenes Hab und Gut.“ In einem Interview mit „Ski Racing Media“ und „NBC Sports“ teilte Shiffrin ihre Enttäuschung über die Methoden von Magoni mit, obwohl sie keinen Namen nannte.

Magoni aber steht zu seinen Methoden: „Es ist wichtig, sich Mikaela anzuschauen, weil sie die beste Skifahrerin der Welt ist (…) Für uns ist das sehr wichtig, weil wir sehr gut sehen können, wo wir einige kleine Verbesserungen an den Skiern vornehmen können (…) Als Cheftrainer ist es wichtig, zu sehen, wie andere ihre Teams führen.“ Seine Mitarbeiter sollen nicht nur die Trainingsläufe von Shiffrin aufnehmen, sondern auch ihr gesamtes Personal und sollen dabei jede Information aufsaugen, die sie nur sammeln können. Magoni sagt, dass er sich fast täglich Videos von Shiffrin und anderen Spitzensportlern ansieht. Für ihn ist das Anschauen von Videos ein Lernprozess.

Spionage in anderen Sportarten verboten
Diese Art von „Lernprozess“ ist in anderen Sportarten, wie zum Beispiel American Football, ausdrücklich verboten. Magoni hat das Glück, auf das „geistige Eigentum“ von Shiffrins Team zugreifen zu können, denn das Training der Ski-Profis wird rechtlich kaum geschützt. Die Piste wird nicht gesperrt, jeder kann Aufnahmen machen. Ob das so bleibt, ist eine andere Frage. Vlhovas Methode scheint zu funktionieren, sie distanzierte Shiffrin in Zagreb um mehr als eine Sekunde.

Freundinnen und/oder Konkurrentinnen?
Während sich Shiffrin und Vlhova in den sozialen Netzwerken und bei Interviews mit Komplimenten zuschütten (siehe oben), scheint es im Hintergrund zu brodeln. Laut Twitter kommt es nicht zum ersten Mal zu einem Konflikt der beiden Teams. Magoni findet seine eigene Idee immer noch gut und das könnte auch in der Zukunft einen Keil zwischen die beiden Ski-Königinnen treiben. Hoffentlich wird der Zwist aber nicht von Dauer sein ...

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(Bild: KMM)



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