Voll des Lobes

Eltern, Lehrer einig: “Sehr gut” für die Neue Mittelschule

Tirol
21.06.2010 17:27
Für acht Innsbrucker Schulen geht das erste Jahr als Neue Mittelschule zu Ende. Eltern, Lehrer und Kinder sind voll des Lobes. Im Herbst kommen 25Standortein Tirol dazu. Viele Hauptschulen gingen aber leer aus. Für sie wird an einem "Gütesiegel" gefeilt, damit auch sie die Ideen der Neuen Mittelschule umsetzen können.

Mehr Pädagogen, offene Lernformen, individuelle Förderungen, keine Leistungsgruppen mehr. Das sind zentrale Eckpunkte der Neuen Mittelschule. "Wir können gezielter auf die Schwächen und Talente der Kinder eingehen. Das zeigt Wirkung. Der Notendurchschnitt ist deutlich besser geworden", berichtet Direktor Helmar Oberlechner von der Fritz-Prior-Schule. Oberlechner hat auch Eltern und Schüler befragt. 

Die Eltern sehen vor allem den gemeinsamen Unterricht für stärkere und schwächere Schüler als sehr positiv. Die Kinder lieben die Freiarbeit, weil sie selbst entscheiden dürfen, wie sie lernen. Auch Bezirksschulinspektor Ferdinand Treml hat viele positive Rückmeldungen. "Der große Einsatz hat sich gelohnt. Der Start ist gut gelungen", so sein Resümee. 

"Gütesiegel" für Schulen, die leer ausgegangen sind
Im Herbst werden alle Innsbrucker Hauptschulen umgewandelt sein. In ganz Tirol wird es dann 33 Standorte der Neuen Mittelschule geben. Rund 30 Bewerber gingen aber leer aus, weil das vom Bund vorgegebene Kontingent schon ausgeschöpft ist. Im Landesschulrat versucht man nun, auch für diese Schulen– die sich bereits vorbereitet haben – eine Lösung zu finden. Landesschulinspektor Reinhold Wöll denkt an eine Art "Gütesiegel", das den Schulen die Umsetzung der neuen Lernformen ermöglicht. „Wer die Voraussetzungen erfüllt, der soll höhere Förderungen bekommen", umreißt Wöll die Idee. 

Wöll: "Prozess nicht mehr zu stoppen"
Wöll gehört zu denen, für die auf lange Sicht kein Weg an der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen vorbeiführt: "Hier wurde ein Prozess eingeleitet, der nicht mehr zu stoppen ist." Die Bundesregierung hat sich aber noch nicht auf eine Linie geeinigt. Sollte der Reformprozess stocken, dann droht Österreich eine Drei-Klassen-Bildung, in der die Hauptschulen – so engagiert dort auch gearbeitet wird – die großen Verlierer sind.

von Claudia Thurner, Tiroler Krone

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